Quam will vom Bund mehr als eine Milliarde Euro zurück

Der gescheiterte Mobilfunkanbieter will sich vom Staat Steuern aus der Ersteigerung der UMTS-Lizenz zurückholen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 160 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Der gescheiterte Mobilfunkanbieter Quam will sich vom Staat mehr als eine Milliarde Euro Steuern aus der Ersteigerung der UMTS-Lizenz zurückholen. Quam wolle eine Erstattung der Umsatzsteuer erreichen, sagte ein Unternehmenssprecher am Dienstag gegenüber dpa und bestätigte damit einen Bericht des Wirtschaftsmagazins DMEuro. Im Dezember habe das Unternehmen bei der Regulierungsbehörde eine Rechnung angefordert, in der die Kosten für die Lizenz und die Umsatzsteuer gemäß § 14 Umsatzsteuergesetz separat aufgeführt sind. Bislang habe die Behörde aber nicht reagiert.

Quam ist die Marke des spanisch-finnischen Konsortiums Group3G -- dahinter verbigt sich ein Joint-Venture aus Telefonica und Sonera --, die sich im August 2000 neben D1, D2 Vodafone, E-Plus, Viag Interkom und Mobilcom für mehr als 8 Milliarden Euro eine UMTS-Lizenz ersteigert hatte. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen das operative Geschäft mangels Erfolgsaussichten eingestellt, die Lizenz aber behalten.

Bei der Versteigerung der Lizenzen war die Behörde davon ausgegangen, dass keine Umsatzsteuer anfallen würde. Die Frage sei aber noch nicht abschließend entschieden. Wenn Quam sich durchsetzt, könnten die sechs Lizenznehmer mit einer Vorsteuer-Erstattung von knapp 7 Milliarden Euro rechnen, heißt es in dem Bericht. (anw)