RIAA-Strategie scheint aufzugehen

Die Klagewelle der amerikanischen Musikindustrie scheint Erfolg zu zeigen: In den USA fiel die Zahl der Online-Musiktauscher in den letzten Monaten um fast ein Drittel.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 246 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Gerald Himmelein

Die Klagewelle der amerikanischen Musikindustrie zeigt einem Bericht der NPD Group zufolge deutliche Folgen: Demnach fiel die Zahl der Online-Musiktauscher in den letzten Monaten um fast ein Drittel. Durch Umfragen ermittelte das Unternehmen im April noch 14,5 Millionen tauschwillige Amerikaner; einen Monat später waren es "nur" noch 12,7 Millionen. Im Juni nahmen laut der NPD Group nur noch 10,4 Millionen Amerikaner an Musiktauschbörsen teil.

Ein derart steiler Rückgang ließe sich nicht durch jahreszeitbedingte Schwankungen erklären, erklärte Russ Crupnick von der NPD Group dem Web-Magazin internetnews.com. Man sehe vielmehr einen direkten Bezug zu den rechtlichen Bemühungen der RIAA, die in den letzten Monaten sowohl Internet-Dienstleister als auch Privatpersonen vor Gericht gezerrt hat.

Die Abteilung MusicWatch Digital der NPD Group extrapoliert ihre Zahlen aus einer Online-Gruppe von 40 000 Konsumenten. Nach diesen Daten ist auch die Anzahl der monatlich heruntergeladenen Musikstücke gesunken -- von 852 Millionen im April auf 655 Millionen im Juni. Die Anzahl der durchschnittlich heruntergeladenen Dateien stieg in diesem Zeitraum dagegen von 59 auf 63. Diesen scheinbaren Widerspruch erklärt sich Crupnick damit, dass die Einschüchterungsstrategie der RIAA auf Gelegenheits-Downloader stärkeren Eindruck gemacht habe als auf Vieltauscher. (ghi)