RTL steigt bei n-tv ein

Der Holtzbrinck-Verlag gibt seine Aktivitäten bei dem Berliner Nachrichtensender und zwölf Radiostationen auf.

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Von
  • Torge Löding

Die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck will ihren 47,33 Prozent-Anteil am Nachrichtensender n-tv an die RTL-Group (die zu 90 Prozent dem Medienkonzern Bertelsmann gehört) verkaufen, genau wie seine Anteile an zwölf privaten Radiosendern -- das gaben die beiden Unternehmen bekannt. Die Übernahme steht noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung. Zudem verfügen die Gesellschafter von n-tv über Vorerwerbsrechte -- Gesellschafter CNN/Time Warner, der 49 Prozent an n-tv hält, habe allerdings schon erklärt, auf seine diesbezüglichen Rechte zu verzichten. Die anderen Gesellschafter -- darunter n-tv-Gründer Kai-Ulrich Kuhlo -- seien gebeten worden, schnell zu prüfen, ob sie von ihren Vorerwerbsrechten Gebrauch machen wollen.

Die Fernsehformate der Holtzbrinck-Gruppe wie Handelsblatt-Ticker und die Telebörse werden noch bis Ende 2003 weiterlaufen. Die Werbezeitvermarktung wollen RTL und IP Deutschland Mitte des nächsten Jahres übernehmen.

Mit dem Einstieg bei n-tv erreicht die RTL Group, was ihr vor anderthalb Jahren nicht gelang -- damals scheiterten Übernahmeverhandlungen über die CNN/Time-Warner-Anteile an den hohen Preisvorstellungen der Amerikaner. Für das TV-Netzwork von RTL bringt die Einbindung von n-tv nach Ansicht der Eigner Einsparpotenzial bei Nachrichten- und Wirtschaftssendungen. Bei den Radiosendern kann RTL seine führende Position ausbauen. (tol)