Radxa X4: Einplatinen-Computer im Raspi-5-Format mit Intel Prozessor N100

So groß wie ein Raspberry Pi 5, aber mit leistungsstärkerem Intel-Prozessor sowie einem RP2040 zur Steuerung der GPIO-Pins – das ist der neueste SBC von Radxa.

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Radxa X4

(Bild: Radxa)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Heinz Behling

Einplatinen-Computer mit einem N100-Prozessor von Intel gibt es bereits einige, jedoch kosten die um 200 Euro und mehr. Der Radxa X4 hingegen konkurriert auch preislich mit dem Raspberry Pi 5. Die beiden bislang erhältlichen Varianten mit 4 und 8 GB RAM (LPDDR5) kosten 68 bzw. 89 Euro. Der Vertrieb erfolgt ausschließlich über AliExpress. Allerdings erreicht der N100 (750 MHz, 6 MB Cache) mit seinen vier 64-Bit-Prozessorkernen und der eingebauten Intel-Grafik deutlich bessere Leistungen. Später soll es auch eine Version mit 12 GB Speicher geben. Laut Hersteller soll das Board nicht nur mit Ubuntu, sondern auch mit Windows 10/11 laufen.

Auch die restliche Ausstattung des X4 kann sich sehen lassen, denn sie übertrifft den Raspi 5. So sitzt auf der Oberseite des Boards ein NVMe-Steckplatz (PCIe Gen 3.0 x4) für SSDs im 2230-Format. Hinzu kommen drei USB-3- sowie ein USB2-Anschluss sowie eine Ethernet-Buchse (2,5 Gbps). WiFi 6 und Bluetooth 5.2 (ab 8 GB-Version, sonst WiFi 5 und BT 5.0) sind ebenso on board wie zwei 4K-taugliche Mikro-HDMI-Buchsen. Fast schon retro wirkt die Klinkenbuchse, die einen Audioausgang für Kopfhörer sowie einen Mikrofon-Eingang bietet.

Auf der Oberseite der Platine war kein Platz für den N100-Prozessor, da dort u. a. schon der NVMe-Steckplatz, der RP2040 und optional noch eine eMMC sitzt.

(Bild: Radxa)

Die Stromversorgung erfolgt entweder über eine USB-C-Buchse oder einen 2poligen Stiftstecker. Das Board verlangt 12 V mit bis zu 25 W Leistung. Bei Versorgung über USB ist daher ein PD-fähiges Netzteil Pflicht.

Sehr empfehlenswertes Zubehör: Das Gehäuse mit Alu-Kühlkörper

(Bild: Radxa)

Der Prozessor des Boards, der immerhin allein schon bis zu 6 W Leistung aufnimmt, sollte unbedingt gekühlt werden. Radxa bietet ein entsprechendes Alu-Gehäuse mit Lüfter an. Ein Anschluss dafür (ungeregelt) sitzt an der Platinenseite neben der Steckleiste für die Batterie der Echtzeituhr (RTC).

Ein Highlight ist die GPIO-Stiftleiste, die man bei Boards mit Intel-Prozessor so nur selten findet. Dort stehen u. a. diese Anschlüsse zur Verfügung:

  • bis zu 2x SPI
  • bis zu 2x UART
  • bis zu 2x I2C
  • bis zu 16x PWM
  • bis zu 8x PIO (Programmable IO)
  • 1 x 5V DC Power in
  • 2 x 3.3V Power pin

Um die Ansteuerung kümmert sich ein RP2040, der intern über USB2 mit dem N100 kommuniziert.

(hgb)