Rainald Grebe inszeniert Theaterprojekt zum digitalen Leben

Der Kabarettist und Musiker beginnt am Schauspielhaus Hannover mit einem dreijährigen Theaterprojekt. Im Zentrum steht die Digitalisierung und was sie mit Menschen macht. Es gehe ihm weder darum, Technologie zu verteufeln noch unkritisch abzufeiern.

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Von
  • dpa

Rainald Grebe

Mit melancholischen und skurrilen Liedern zum deutschen Alltag wurde Rainald Grebe bekannt. Der Kabarettist und Musiker beginnt am Schauspielhaus Hannover nun mit einem dreijährigen Theaterprojekt. Im Zentrum steht nach seinen Angaben die Digitalisierung und was sie mit Menschen macht. Mit "Das Anadigiding" will Grebe die Grenzen zwischen Analogem und Digitalen ausloten.

An diesem Samstag gibt es ein Konzert, im Mai kommenden Jahres werde dann die erste Theaterpremiere gefeiert, sagte Grebe gegenüber dpa. Außerdem sei eine Ausstellung geplant. Bei seinem Projekt gehe es ihm weder darum, Technologie zu verteufeln noch unkritisch abzufeiern. Es solle geschaut werden, wie der Computer den Menschen verändert.

Herr Grebe, in Ihrem Theaterprojekt geht es um den Einfluss der Medien auf den Menschen. Sind Sie selbst mediensüchtig?

Rainald Grebe: Ja, ich bin bildschirmsüchtig. Deswegen habe ich auch keinen Fernseher mehr. Für das Theaterprojekt in Hannover habe ich mir ein Smartphone gekauft und merke jetzt, wie stark ich da inzwischen drin hänge.

Sie haben am Schauspielhaus in Hannover einen Vertrag für drei Jahre unterschrieben. Wie kommen Sie in die niedersächsische Landeshauptstadt?

Grebe: Ich kannte Hannover von Auftritten, die waren immer sehr gut. Gleichzeitig zeigt das Programm der vergangenen Jahre, dass die Menschen hier Lust haben, Merkwürdiges und Verrücktes auf die Bühne zu bringen. Hannover passt zu dem Theaterprojekt: Als Cebit- und Leibniz-Stadt ist es ein guter Ort für die Herangehensweise an die Technologie und was sie mit uns Menschen macht.

Wie sieht die Zusammenarbeit in den kommenden Jahren genau aus?

Grebe: Wir starten am 12. Oktober mit einem Konzert, im Mai wird dann der erste Teil des Theaterprojekts Premiere feiern. Es wird ein Theaterabend auf der großen Bühne des Schauspielhauses. Außerdem planen wir eine Ausstellung zur Technologie, eine Kunstkammer würde Leibniz sagen. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass irgendwann Menschen aus Hannover auf der Bühne stehen und von ihren Erfahrungen mit Technik und dem Internet erzählen. Mir geht es aber nicht darum, Technologie zu verteufeln oder unkritisch abzufeiern, sondern zu schauen, wie verändert der Computer den Menschen.

Sie haben Brandenburg und Thüringen mit ihren Liedern moderne Hymnen geschrieben. Können wir so etwas auch für Niedersachsen erwarten?

Grebe: Ja, das kann ich mir gut vorstellen. (jk)