Raketenexplosion: Satellitenbetreiber Spacecom verlangt von SpaceX Schadenersatz
Der israelische Satellitenbetreiber ist einer der Leidtragenden der Explosion einer Falcon-9-Rakete am vergangenen Donnerstag. Nun verlangt er vom Raumfahrtunternehmen SpaceX 50 Millionen US-Dollar Schadenersatz.
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Landung der wiederverwendbaren ersten Stufe einer Falcon 9 von SpaceX
(Bild: SpaceX)
Die Explosion einer Falcon-9-Rakete der Raumfahrtfirma SpaceX hat den israelischen Satellitenbetreiber Space Communication (Spacecom) ins Taumeln gebracht. An Bord der Rakete war nämlich dessen Satellit Amos-6, den sie in den Orbit bringen sollte. Nach der Explosion stürzte der Kurs der Spacecom-Aktie von 3908 auf 2629 Schekel ab (von rund 931 Euro auf rund 626 Euro). Zudem gerät der Verkauf von Spacecom an das chinesische Unternehmen Xinwei für 285 Millionen US-Dollar in Gefahr, der einen erfolgreichen Start von Amos-6 vorausgesetzt hatte.
Vor diesem Hintergrund will Spacecom von SpaceX 50 Millionen US-Dollar Schadenersatz verlangen, berichtet Jerusalem Online über eine Eingabe des Unternehmens an die Börse in Tel Aviv. Dazu kommen sollen noch 205 Millionen US-Dollar, die Spacecom vom Satellitenhersteller Israel Aerospace Industries einsammeln will.
Ersatz gesucht
Die Falcon 9 ist am Donnerstagmorgen (Ortszeit) auf dem Gelände der privaten Raumfahrtfirma SpaceX am Cape Canaveral in Florida während Preflight-Tests explodiert. Sie sollte eigentlich am Samstag abheben. Facebook hatte Kapazitäten auf dem Ka-Band des Satelliten Amos-6 für seinen Dienst internet.org eingemietet. Dieser Vertrag gilt nun nicht mehr. Ebenfalls nach einem neuen Satelliten umschauen muss sich jetzt Eutelsat, das mit Amos-6 sein Fernsehangebot für Afrika erweitern wollte.
Amos-6 sollte Amos-2 ersetzen, der seit rund zehn Jahren im Orbit ist. Der Bau eines neuen Satelliten wird laut Bloomberg voraussichtlich zwei Jahre dauern. (anw)