Raspberry Pi 5 als KI-Computer für Videobildanalyse und mehr

Für 80 Euro gibt es den 13 TOPS starken KI-Beschleuniger Hailo 8L als Raspi-Erweiterung. Wichtiger noch ist die gute Integration von Treibern und Software.

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Das Raspberry Pi AI Kit und Screenshot des Anwendungsbeispiels Posenschätzung.

Das Raspberry Pi AI Kit und Screenshot des Anwendungsbeispiels Posenschätzung.

(Bild: Hailo)

Lesezeit: 2 Min.

Rasperry Pi Limited kündigt das Raspberry Pi AI Kit für den Raspberry Pi 5 an. Es besteht aus dem KI-Beschleuniger Hailo 8L, dem M.2-Adapter M.2 HAT+ und vor allem den integrierten Treibern und der Entwicklungsumgebung in Raspberry Pi OS.

Auf GitHub stehen bereits mehrere Beispiele zur (Video-)Bildanalyse bereit, etwa zur Objekterkennung, zur Posenschätzung und zur Segmentierung. Bald folgen soll die Bildauswertung mit dem OpenAI-Modell CLIP (Contrastive Language Image Pre-Training). Das Raspberry Pi AI Kit kostet rund 80 Euro.

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Der Hailo 8L verarbeitet pro Sekunde bis zu 13 Billionen 8-Bit-Ganzzahlen (13 TOPS INT8). Damit liegt seine KI-Performance höher als etwa die der Neural Processing Unit (NPU) in den aktuellen Intel-Prozessoren Core Ultra 100 (Meteor Lake, Intel AI Boost). Dafür nennt Intel rund 11 TOPS, allerdings auch für genauere INT16-Algorithmen. Auch die Apple Neural Engine (ANE) des Apple M1 leistet 11 TOPS. Die genannten Prozessoren haben allerdings jeweils noch stärkere GPU-Kerne, die sich für KI-Algorithmen einspannen lassen, sowie auch CPU-Kerne.

Der Hailo 8L ist vor allem für die Bildauswertung per Machine Learning (ML) ausgelegt.

Das KI-Beispiel Posenschätzung (Pose Estimation) für das Raspberry Pi AI Kit mit Hailo 8L.

(Bild: Hailo)

Laut der Dokumentation von Raspi Ltd. und der GitHub-Seite von Hailo ist die Inbetriebnahme des Hailo 8L unter Raspi OS mit einem einfachen Befehl einfach – jedenfalls viel einfacher als bei vielen anderen KI-Beschleunigern:

sudo apt install hailo-all

Optional lässt sich auch eine der Raspi-Kameras einbinden, die typischerweise am Camera Serial Interface (CSI) des Raspi hängt.

Damit ist die Integration der NPU in Raspi OS weiter fortgeschritten, als es etwa AMD mit der Ryzen-AI-NPU in Windows 11 geschafft hat.

Das Raspberry Pi AI Kit ist allerdings auch nicht der erste KI-Rechenbeschleuniger für Raspis. Schon seit mehreren Jahren lassen sich Googles "Coral"-Beschleuniger mit der Google Edge TPU (4 TOPS) per USB oder PCI Express (PCIe/M.2) mit Raspis koppeln. Außerdem gab es den Intel Movidius Neural Compute Stick.

Raspi Ltd. hat zudem ein KI-Kameramodul für den Raspi 5 angekündigt, das einen Bildsensor mit integriertem KI-Beschleuniger des Fertigungspartners Sony enthält.

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(ciw)