Raspberry Pi: Der Raspi-Hersteller will an die Londoner Börse

Die Raspberry Pi Ltd. bereitet ein "Initial Public Offering" vor. Profite könnten bei den Raspis künftig einen höheren Stellenwert einnehmen.

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Raspberry Pi 4 in der Produktion

(Bild: Raspberry Pi Foundation)

Lesezeit: 3 Min.

Die Firma hinter den Einplatinencomputern Raspberry Pi will frisches Kapital einsammeln – erstmals nicht durch private Firmenbeteiligungen, sondern über einen Börsengang. Der Mitgründer Eben Upton bestätigt, dass die Raspberry Pi Ltd. ein sogenanntes Initial Public Offering (IPO) vorbereitet.

Bis der Börsengang in London stattfindet, soll allerdings noch einige Zeit vergehen. Man befinde sich noch früh in der Vorbereitung.

Raspberry Pi Ltd. ist die Handelssparte der Wohltätigkeitsorganisation Raspberry Pi Foundation – die bisherige Hauptanteileignerin von Raspberry Pi Ltd. Die Foundation engagiert sich bei der Bildung für junge Menschen. Sie finanziert unter anderem Lehrkräfte und stellt Online-Kurse bereit. Das IPO-Geld soll in die Foundation fließen, damit diese laut eigenen Aussagen um mindestens den Faktor 2 anwachsen und so stärker in die Bildung investieren kann.

Bisher hat die Foundation maßgeblich durch die Verkäufe der Raspberry Pi Ltd. Geld eingenommen. Zudem haben immer wieder Firmen für Dutzende Millionen Pfund Anteile des Handelsarms gekauft; zuletzt Sonys Halbleitersparte (Sony Semiconductor Solutions, SSS) und ARM im Jahr 2023. Mit ARMs Beteiligung wurde die Raspberry Pi Ltd. mit circa 460 Millionen Pfund bewertet – damals knapp 530 Millionen Euro, heute gut 538 Millionen.

Eben Upton versucht, Befürchtungen zu beschwichtigen, dass die Raspi-Einplatinencomputer künftig der Profitgier von Aktionären zum Opfer fallen könnten. Bei vielen Firmen führten Börsengänge zu einer langfristig schlechteren Qualität oder höheren Preisen (oder beides gleichzeitig), um so die Gewinne zu erhöhen und damit die Ausschüttungen für Aktionäre.

Im Gespräch mit Arstechnica sagte Upton: "Wenn die Leute denken, ein Börsengang bedeutet, dass wir ... die Preise in die Höhe treiben, die Gewinnspannen in die Höhe treiben, den Funktionsumfang reduzieren, dann können wir nur antworten: Beobachtet uns. Behaltet uns im Auge. Schauen wir uns das in 15, 20 Jahren an."

"Was Raspberry Pi [baut], sind die Produkte, die wir kaufen wollen, und dann verkaufen wir sie an Leute wie uns", sagte Upton. "Solange ich daran beteiligt bin, kann ich mir kein Umfeld vorstellen, in dem die Hobbyisten nicht unglaublich wichtig sind."

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Im Gespräch mit The Register führte Upton aus: "Wir haben immer versucht, ein Unternehmen zu führen, das interessante Arbeit leistet und Geld verdient, und ich glaube nicht, dass sich diese Notwendigkeiten ändern werden. Wir werden weiterhin dieselben Dinge tun. Gewiss, solange ich das Sagen habe."

Schon 2021 kamen Gerüchte auf, dass die Raspberry Pi Ltd. an die Börse will. Upton bestätigte, dass diese Überlegungen damals aufgrund des Chipmangels aufgeschoben wurden. Die Marktkonditionen seien zu ungewiss gewesen.

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(mma)