Raspberry Pico: RP2350-Stamps und Trägerboard

Mikroprozessoren im Stamp-Format kann man auf eigene Designs und Prototypen auflöten. Mit den RP2350-Stamps gibt es viel Leistung auf kleinem Raum.

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Pico Stamp

(Bild: solder.party)

Update
Lesezeit: 3 Min.

Mikroprozessor-Gehäuse werden immer kleiner und das Design für Leiterplatten um sie herum ist auch anspruchsvoll, das Löten per Hand kaum noch möglich. Der Raspberry Pico bietet mit seinen "Castellated Edges" schon immer die Möglichkeit, ihn auf eigene PCB-Designs aufzulöten. Nun gibt es kleine Boards im "Stamp"-Format, die nochmals Platz sparen und viele Leitungen nach außen führen.

Der Entwickler Arturo aus Schweden ist bekannt fĂĽr seine Designs, die er ĂĽber seine kleine Firma Solder Party vertreibt. Mit seinem RP2350-Stamp und RP2350-Stamp XL bietet er den neuen "Raspberry Pico"-Chip in zwei Formaten an. Dazugibt es noch ein kleines Ă–kosystem mit einem "Stamp Carrier XL", das sowohl die neuen RP2350- als auch die alten RP2040-Stamps aufnehmen kann.

Bei Lectronz (Griechenland, Versand aber direkt aus Schweden) kostet die RP2350-Stamps je 12,25 Euro (inkl. Steuern), das "Stamp Carrier XL"-Board 8,34 Euro. Zu den Preisen hier ist allerdings noch die Steuer zu addieren. Bei allen Versionen können noch 2-mm-Header und/oder FlexyPins hinzubestellt werden, wenn man die Stamps nicht solo oder aufgelötet betreiben möchte.

(Bild: solder.party)

Dabei bietet es sich an, auf diesem Carrier die ebenfalls von Solderparty angebotenen FlexyPins, die wir auch schon hier und hier im Ticker hatten, zu verwenden. Damit kann man die Stamps dann flexibel programmieren, austauschen, testen und praktisch wie einen Arduino UNO verwenden. Wird es dann konkreter, kann der Stamp in eigene PCB-Designs integriert und aufgelötet werden.

(Bild: solder.party)

Dabei sind die Stamps vollständige Picos, es reichen also eine 5-Volt-Stromversorgung und/oder ein Lithium-Polymer-Akku; sogar eine Ladeschaltung befindet sich mit auf dem Board. Boardkanten sowie die Bohrungen und Castellations besitzen aber einen 2-mm-Pitch, sind also nicht mit Breadboards und 2,54-mm-Headern kompatibel!

Das XL-Stamp bietet mit 48 GPIO-Pins 18 mehr als die kleine Variante, Platz für ein zusätzliches QSPI FLASH/PSRAM, sowie die Möglichkeit, SWD und UART per Standard-Header zu verbinden. Beide Boards werden mit einem UF2-Bootloader geliefert und können per Reset-Taster oder über den BOOTSEL-Pin neu programmiert werden.

Die Footprints, also die Blaupläne der Pins und Castellations, liegen in verschiedenen Formaten für den Einsatz etwa in KiCad, Eagle, Altium und EasyEDA vor. Wie immer ist die komplette Hardware Open Source und liegt auf GitHub, ebenso die Dokumentation, Designfiles für die E-CADs sowie Zertifikate.

Update: Versand und Bezug korrigiert (caw)