Rassistische Äußerungen: Spotify sperrt weitere Podcasts von Joe Rogan

Spotify hat weitere 70 Podcast-Folgen von Joe Rogan von seiner Plattform entfernt. Zuvor waren Videos mit rassistischen Aussagen Rogans kursiert.

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(Bild: Shutterstock)

Lesezeit: 2 Min.

Der Musikstreamingdienst Spotify hat 70 weitere Folgen des umstrittenen Podcasts "The Joe Rogan Experience" gelöscht. Die Episoden waren Ende der vergangenen Woche zunächst ohne Begründung von der Plattform verschwunden.

In einem internen Schreiben, das dem US-Magazin The Verge vorliegt, begründet Spotify-Chef den Schritt mit rassistischen Äußerungen des Podcast-Hosts Joe Rogan. Rogan habe nach Gesprächen mit Spotify-Vertretern selbst entschieden, die Episoden von der Plattform zu löschen. Mittlerweile wurden laut der Webseite jremissing.com 113 Episoden der Podcast-Show von Spotify entfernt.

Zuvor waren im Netz Zusammenschnitte kursiert, die rassistische Äußerungen von Joe Rogan in seinem beliebten Podcast dokumentieren. Unter anderem soll Rogan Gegenden mit vorwiegend schwarzer Bevölkerung mit dem Film "Planet der Affen" verglichen haben. In der Zwischenzeit hat Rogan für seine Aussagen auf Instagram um Entschuldigung gebeten.

"Joe Rogans Kommentare sind nicht nur unglaublich verletzend, ich möchte auch klarstellen, dass sie die Werte unseres Unternehmens nicht repräsentieren", schreibt Ek laut The Verge in einer Nachricht an Spotify-Angestellte. Intern soll die Situation um Joe Rogan, der seinen enorm beliebten Podcast seit 2020 exklusiv bei Spotify anbietet, schon länger für Spannungen sorgen.

Komplett will Ek den Rogan-Podcast aber nicht von Spotify entfernen: Unliebsame Stimmen abzusägen, käme einem Dammbruch gleich. "Kritisches Denken und offene Debatten befeuern den notwendigen Fortschritt", schreibt Ek in dem internen Memo.

Kritik an Joe Rogans Podcast wurde zuletzt lauter, als der Musiker Neil Young Spotify vor ein Ultimatum stellte. Young drohte damit, seine Musik zu entfernen, sollte Rogans Podcast weiter auf Spotify stattfinden. Der Rockmusiker warf dem schwedischen Unternehmen unter anderem vor, in dem Podcast Falschinformationen über Coronavirus-Impfstoffe zu verbreiten. Viele von Youngs Musikstücken sind mittlerweile nicht mehr bei Spotify zu finden. "Wir bedauern Neils Entscheidung, seine Musik von Spotify zu entfernen, hoffen aber, ihn bald wieder begrüßen zu können", teilte der Streamingdienst schließlich in einer Erklärung mit.

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Seitdem hat Spotify mehrere Maßnahmen eingeleitet, um gegen Falschinformationen vorzugehen. Jede Podcast-Folge, in der Covid-19 besprochen wird, soll um einen Link zu einer Informationsseite von Spotify ergänzt werden, um Desinformationen zu bekämpfen. Außerdem hat der Anbieter strengere Plattformregeln veröffentlicht.

(dahe)