Raumfahrt: China und Russland wollen gemeinsam Mondstation aufbauen

Peking und Moskau wollen eine oder sogar mehrere Raumstationen am beziehungsweise beim Mond aufbauen. Sie sind nicht die ersten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 50 Kommentare lesen

Aufgang der Erde ĂĽber dem Mond

(Bild: NASA)

Lesezeit: 2 Min.

China und Russland wollen zusammen eine Raumstation errichten, die entweder auf dem Mond oder in einer Umlaufbahn des Mondes entstehen soll. Möglich sei auch beides, teilte die russische Weltraumagentur Roskosmos nun mit. Eine Beteiligung weiterer Staaten, internationaler Organisationen oder anderer Organisation sei möglich, heißt es weiter. Die wird explizit willkommen geheißen. Auf der Station oder den Stationen solle multidisziplinäre Forschung mit unterschiedlichen Zielen durchgeführt werden. Dazu gehörten die Erforschung und Nutzung des Mondes, Technikdemonstrationen sowie Grundlagenforschung. Das Projekt trägt den Namen "International Scientific Lunar Station" (ISLS).

Die nun erfolgte Ankündigung ist die nächste, die den Mond wieder ins Zentrum der Raumfahrt rückt. Die US-Weltraumagentur NASA will bereits 2024 Menschen auf dem Erdtrabanten landen lassen, aber es gibt erhebliche Zweifel daran, dass der Zeitplan zu halten ist. Außerdem steigen die Kosten dafür immer weiter. Zusammen mit internationalen Partnern will die US_Weltraumagentur außerdem eine Raumstation im Orbit des Mondes aufbauen. Sie soll aber nicht nur eine Zwischenstation auf dem Weg dorthin werden, sondern auch eine zentrale Rolle bei der Vorbereitung von bemannten Flügen zum Mars spielen. Nun scheint es so, als könnte die Station nicht alleine bleiben.

Immer mehr kristallisiert sich damit auch heraus, dass ein Ende der Internationalen Raumstation tatsächlich absehbar ist und es in der Raumfahrt bald mehr Konkurrenz geben wird. China war die Mitarbeit an der ISS von den USA untersagt worden, das Reich der Mitte will bald mit dem Aufbau einer weiteren eigenen Orbitalstation beginnen. Russland hatte erst vor wenigen Tagen angedeutet, dass eine Verlängerung der Mitarbeit an der ISS über 2024 hinaus womöglich mehr erfolgen wird. Die nun vorgestellten – noch sehr unkonkreten – Pläne für die International Scientific Lunar Station weisen nun darauf hin, dass sich der Blick dann mehr in Richtung China wenden könnte.

(mho)