Raumfahrt: ESA trennt die beiden Proba-3-Satelliten
Die ESA hat die beiden Satelliten der Proba-3-Mission voneinander entkoppelt. Sie sollen in wenigen Wochen ihre wissenschaftliche Arbeit aufnehmen.

KĂĽnstlerische Darstellung der beiden Proba-Satelliten im All
(Bild: ESA-P. Carril)
Die Proba-Mission der Europäischen Raumfahrtagentur ESA (European Space Agency) hat einen wichtigen Schritt durchgeführt: Die beiden kleinen Satelliten, die gemeinsam ins All geflogen sind, wurden getrennt. Der Formationsflug der beiden kann damit beginnen.
Eine vierstufige Rakete vom Typ Polar Satellite Launch Vehicle (PSLV) XL der indischen Raumfahrtbehörde ISRO (Indian Space Research Organisation) hatte die Satelliten Anfang Dezember in den Weltraum gebracht. Gestartet war sie vom Satish Dhawan Space Centre in Sriharikota im Südosten Indiens.
Die beiden Satelliten waren mit einem Klemmband gekoppelt, mit dem normalerweise ein Raumfahrzeug mit einer Rakete verbunden ist. Es sei das erste Mal gewesen, dass diese Form der Kopplung fĂĽr zwei Raumfahrzeuge verwendet worden sei, teilte die ESA mit. Die Trennung der beiden verlief problemlos.
ESA will die Satelliten ausrichten
Die beiden Satelliten drifteten zunächst etwa 50 Kilometer voneinander weg, erläuterte Missionsleiter Damien Galano. Als Nächstes werde die ESA die relative Position der beiden zueinander bestimmen, um sie dann mithilfe ihrer Triebwerke in eine stabile Konfiguration zu bringen.
Zur ESA-Mission Proba-3 gehören zwei Satelliten: das Coronagraph Spacecraft (CSC) und das Occulter Spacecraft (OSC), die auf einer elliptischen Bahn um die Erde kreisen. Der erdnächste Punkt (Perigäum) ist etwa 600 Kilometer von der Erde entfernt, der fernste (Apogäum) rund 60.500 Kilometer.
Proba-3 soll die Sonnenkorona untersuchen
Die beiden Satelliten dienen der Beobachtung der Sonne, genauer ihrer Korona. Diese ist wegen des hellen Lichts der Sonne nur bei einer Sonnenfinsternis sichtbar. Sonnenfinsternisse treten auf der Erde jedoch selten auf und haben nur eine kurze Dauer.
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Die beiden Proba-Satelliten erzeugen deshalb eine Art kĂĽnstliche Sonnenfinsternis: Das CSC befindet sich im Schatten des OSC und kann so bis zu sechs Stunden lang die Sonne beobachten. Dazu mĂĽssen OSC und CSC in einer Entfernung von 150 Metern millimetergenau zueinander ausgerichtet sein.
Die erste Sonnenbeobachtung ist für März geplant. Die Mission ist auf zwei Jahre angelegt. Die beiden Satelliten werden voraussichtlich in etwa fünf Jahren beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühen.
(wpl)