Raumsonde Messenger kurz vor dem Ziel

Die im August 2004 ins All gestartete US-Raumsonde Messenger steht vor ihrer letzten und wichtigsten Aufgabe: In der Nacht zum Freitag soll die Sonde in einen Orbit um den Merkur einschwenken.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Modell der Messenger-Sonde

(Bild: National Air and Space Museum)

Die im August 2004 ins All gestartete US-Raumsonde Messenger steht vor ihrer letzten und wichtigsten Aufgabe: In der Nacht zum Freitag (MEZ) soll die Sonde in einen Orbit um den sonnennächsten Planeten Merkur einschwenken. Klappt das Manöver, wäre Messenger die erste Raumsonde, die den bislang wenig erforschten Merkur als Orbiter umkreist. Der Anflug gilt wegen der starken Anziehungskraft der Sonne und der intensiven Strahlung als schwierig.

Auf ihrer mehr als sechsjährigen Reise durch das All hatte sich die Sonde dem Merkur bereits dreimal bis auf rund 200 Kilometer genähert. Bei diesen sogenannten Swing-by-Manövern, die zwischen 2008 und 2009 durchgeführt wurden, verlor Messenger jeweils einen Teil der Bahnenergie und wurde so abgebremst. Jetzt soll die Geschwindigkeit über das Zünden von Korrekturdüsen noch einmal so weit gesenkt werden, dass die Sonde den geplanten elliptischen Orbit erreicht.

Messenger ist nach Mariner 10 erst die zweite Raumsonde, die sich der Erkundung des kleinsten Planeten in unserem Sonnensystem widmet. An Bord der Sonde befinden sich insgesamt sieben wissenschaftliche Instrumente, mit denen ein Jahr lang unter anderem die Topographie des Planeten erfasst, das Magnetfeld analysiert und die geologische Zusammensetzung des Merkur untersucht werden sollen. Das Ende von Messenger steht auch schon fest: Die Sonde wird nach Abschluss der Mission auf dem Planeten zerschellen.

[Update]

Das für die Messenger-Mission zuständige Applied Physics Laboratory (APL) an der Johns Hopkins University hat inzwischen bestätigt, dass die Raumsonde nach 7,9 Milliarden Flugkilometern den vorgesehenen Orbit um den Merkur erreicht hat. Die wissenschaftlichen Instrumente an Bord sollen am 23. März aktiviert werden, das eigentliche Arbeitsprogramm startet am 4. April. (pmz)