Raw-Konverter Darktable 4.2 korrigiert Überbelichtungen und Kontraste

Einfaches Behandeln von Gradationskurven und eine automatische Korrektur von ausgefressenen Lichtern sind die Highlights der neuen Version von Darktable.

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Die grünen Bereiche hat Darktable als überbelichtet erkannt.

(Bild: Bruce Williams, Screenshot: Heise Online)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Ernst

In der kürzlich erschienenen Software Darktable 4.2.0 haben die ehrenamtlichen Entwickler der unter der GPL stehenden Open-Source-Software zahlreiche Neuerungen untergebracht. Zwei Module wurden dafür völlig neu entwickelt, wohl deshalb gibt es auch noch keine neue Hauptversion 5.0.

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Recht innovativ sind die "Sigmoid" genannten Korrekturen an den Gradationskurven, die einige andere Regler wie für die einzelnen RGB-Kanäle zusammenfassen. Wie bei anderen, meist kostenpflichtigen Plug-ins für Bildverarbeitung, lässt sich damit schnell ein bestimmter Look aus Kontrast, Farbtreue und Sättigung erzeugen. Für diese Werte gibt es auch nur drei entsprechende Regler im Sigmoid-Modul, was der Fotograf Bruce Williams in einem seiner Darktable-Tutorials vorführt.

Die zweite große Neuerung trägt den Namen "Spitzlicht-Rekonstruktion", was auch genau beschreibt, was sie tut: Überbelichtete Bereiche, die rein Weiß oder oft auch in einer Fehlfarbe erscheinen, lassen sich ausgleichen. Am besten funktioniert das mit sanft ins zu Helle verlaufenden Flächen, dann scheint sich Darktable Teile des umgebenden Bildinhalts über die überbelichteten Stellen zu kopieren. Das wirkt dann weniger drastisch, als wenn nur die gesamten Lichter des Bildes reduziert werden.

Daneben gibt es zahlreiche kleinere Neuerungen, die unter anderem das schnellere Erstellen von Vorschaubildern in den verschiedenen Ansichten des Programms umfassen. Zahlreiche Fehler werden korrigiert, und die Objektivkorrektur hinsichtlich Verzeichnung und Vignettierung kann sich nun an den EXIF-Daten eines Bildes orientieren.

Und wie bei allen neuen Versionen von Raw-Konvertern gibt es Unterstützung für mehr Kameras, unter anderem Nikons Z9 mit komprimierten 14-Bit-Dateien und Fujis komprimierten Raws aus X-H2 und X-T5. Der Verweis auf die je nach Hersteller proprietäre Kompression ist dabei zu beachten, denn nicht alle Formate werden bei jeder Kamera unterstützt. Bei den Sonys zum Beispiel erkennt Darktable deren Lossless-Format bisher generell nicht.

Darktable 4.2.0 ist für 64-Bit-Windows ab Version 8.1, macOS ab Version 10.14 und die gängigsten Linux-Distributionen erschienen. Details und Installationsanleitungen gibt es auf der gemeinsamen Download-Seite sowie in der Beschreibung der Neuerungen im Blog der Entwickler.

(keh)