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Reachy: Open-Source-Roboter greift zu

Der Roboter Reachy kann mit seinen Händen bis zu 500 Gramm schwere Objekte manipulieren. Wir haben ihn auf der CES ausprobiert.

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Reachy: Open-Source-Roboter kann Dinge greifen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Die Roboter-Revolution ist bislang nicht eingetreten – die bislang kommerziell erhältlichen humanoiden Roboter sind letztendlich nicht viel mehr als rollende Sprachassistenten mit Gesicht. Bestes Beispiel dafür ist der inzwischen auf Technikmessen allgegenwärtige Pepper von Softbank. Trotz des begrenzten Funktionsumfangs kostet Pepper rund 16.000 Euro.

Das französische Start-up Pollen Robotics versucht es jetzt mit einem anderen Ansatz. Ihr humanoider Roboter Reachy kann sich zwar nicht selbstständig bewegen, dafür hat er funktionierende Arme und Hände, mit denen er mit Menschen und Objekten interagieren kann. Die an die menschliche Anatomie angelehnten Arme haben sieben Freiheitsgerade und können Objekte mit einem Gewicht von bis zu 500 Gramm manipulieren.

Auf der CES spielt Reachy mit Besuchern Tic-Tac-Toe mit Holzfiguren, was erstaunlich intuitiv funktioniert (siehe Video).

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Pollen, das von Roboterforschern des französischen KI-Instituts INRIA gegründet wurde, bezeichnet Reachy als Open-Source-Roboter. Laut Pollen-Robotics-CTO Pierre Rouanet plane man, den Reachy-Bauplan inklusive 3D-Druck-Dateien der Kunststoff-Elemente zu veröffentlichen. Noch findet man die Dateien allerdings nicht auf der Pollen-Website.

Bei den meisten Bauteilen handele es sich um Standard-Produkte. Die proprietären Module wie beispielsweise den Kugelgelenk-Kopf kann man einzeln bei Pollen kaufen. Sehr hübsch: Die Bewegung der "Antennen" auf Reachys Kopf sind einzeln steuerbar und lassen sich so sehr gut zur Emotions-Vermittlung einsetzen – lässt der Roboter zum Beispiel die Antennen hängen, wirkt das traurig.

Auf Reachy läuft das Roboter-Betriebssystem Luos, programmieren lässt er sich in Python. Der Roboter hat einen Rechner inklusive einer TPU von Google (Tensor Processing Unit) eingebaut, genauere Angaben zu den Spezifikationen gibt es noch nicht. An Schnittstellen sind USB, HDMI und Ethernet an Bord, außerdem Mikrofon und Lautsprecher.

Zurzeit kann man Reachy in drei Konfigurationen vorbestellen: Das nur aus Körper, Rechner und einem Arm bestehende "Basic Kit" kostet 7990 Euro, das "Expressive Kit" mit einem Arm und Kopf schlägt mit 9990 Euro zu Buche, das Komplettpaket mit zwei Armen gibt es für 15.490 Euro. Zum genauen Liefertermin machte Pollen noch keine Angaben. (jkj)