Real-Debrid: Beliebter Streaming-Dienst setzt starke Anti-Piraterie-MaĂźnahmen um

Real-Debrid implementiert weitreichende Anti-Pirateriemaßnahmen als Reaktion auf eine Aufforderung des französischen Verbands der Filmdistributoren.

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(Bild: Shutterstock.com/pixinoo)

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Der populäre Streaming- und Download-Dienst Real-Debrid setzt weitreichende Anti-Pirateriemaßnahmen um. Das folgt als Reaktion auf ein Aufforderungsschreiben des französischen Verbands der Filmdistributoren (FNEF). Die FNEF ging bereits gegen mehrere Service-Provider vor, die Piraterie ermöglicht haben.

Real-Debrid bietet Zugriff auf unbeschränkte Downloads von diversen Datei-Hostern und Torrent-Webseiten. Der Dienst dient dabei als Vermittler für den Zugriff auf Datei-Hoster und pflegt dazu auch einen Cache an bereits heruntergeladenen Daten, um etwa Streams von Torrent-Seiten unmittelbar abspielen zu können. Das Angebot ist daher etwa für "Film-Piraten" äußerst verlockend.

Über die nun umzusetzenden Maßnahmen informierte Real-Debrid die Nutzer seit vergangener Woche auf X. Das Angebot hatte zwar eine Richtlinie zur Entfernung von Inhalten nach Beschwerden von Rechteinhabern gemäß DMCA umgesetzt. Das ging den französischen Filmdistributoren jedoch nicht weit genug.

Um aus dem Schussfeld der FNEF zu kommen, will Real-Debrid einige Maßnahmen umsetzen. So blockiert der Dienst nun "audiovisuelle Dateien", auf einer Reihe sogenannter Cyberlocker, die auf einer USTR-Blackliste stehen oder in der europäischen "Counterfeit and Piracy Watch List" auftauchen. Gemäß der FNEF-Forderung erfolgt außerdem eine Filterung von Dateinamen – die zwangsweise auftretenden False Positives will der Dienst manuell verarbeiten. Weiterhin blockiert das Angebot Torrent-Hashes privater Torrenttracker, die in Fällen vor dem Pariser Gericht erwähnt werden.

Zudem will Real-Debrid alle Dateien aus den Caches räumen, die den vorgenannten Kriterien entsprechen. Der API-Endpunkt /instantAvaibility wird entfernt und Kodi sowie Stremio-Apps blockiert, soweit sie erkennbar sind.

Beide Apps, Kodi und Stremio, sind beliebte Mediacenter. Stremio zeigt etwa erst einmal Informationen zu aktuellen Filmen und Serien an und liefert Direktlinks zu den legitimen Streaming-Apps von Disney+, Netflix, Prime und Ähnlichen. Es kann aber nach weiteren Klicks Torrenttracker durchsuchen und Inhalte abspielen, ähnlich wie Kodi, mit entsprechenden Plug-ins. Interessierte können in beiden Mediacenter-Programmen ihr Real-Debrid-Konto angeben, sodass Inhalte aus den Caches respektive mittels HTTPS anstatt über P2P-Protokolle gezogen werden – und damit ohne Abmahngefahr.

Es sieht derzeit so aus, als ob die Rechteinhaber wieder Oberhand über Inhaltsdiebe erlangen. Am Mittwoch dieser Woche wurde etwa bekannt, dass europäische Polizeibehörden eine internationale Bande von Streaming-Piraten haben auffliegen lassen. Deren IP-TV-Plattform kam auf mehr als 22 Millionen Nutzerinnen und Nutzer. Die Täter haben mit den illegal kopierten Videostreams von TV-Sendern und großen Streaming-Diensten um die 250 Millionen Euro monatlich ergaunert.

(dmk)