Rechnungshofbericht schickt T-Aktie in den Keller [Update]

Die Aktie der Deutschen Telekom ist am Donnerstag auf ein neues Allzeittief gefallen, nachdem angebliche Zweifel des Bundesrechnungshofs an der Bilanz bekannt wurden.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Aktie der Deutschen Telekom ist am Donnerstag auf ein neues Allzeittief gefallen. Der Kurs ging zwischenzeitlich auf 9,22 Euro zurück; am späten Nachmittag lag das Papier mit 4,97 Prozent im Minus bei 9,37 Euro. Der Aktien-Index Dax war in der gleichen Zeit um 2,46 Prozent auf 4.247,65 Punkte gefallen. Ursache für den neuen Kurverlust der Aktie waren Berichte, nach denen der Bundesrechnungshof die Telekom-Bilanz anzweifle. Das Immobilienvermögen sei nach Ansicht der Bundes-Finanzkontrolleure zu hoch bewertet worden, schreibt die Financial Times Deutschland. Bereits am Wochenende war nach einem Focus-Bericht bekannt geworden, dass der Bundesrechnungshof die mangelnde Kontrolle der Telekom durch das Bundesfinanzministerium beklagt.

Die Vorwürfe gegenüber der Telekom gingen aus dem geheimen Bericht des Rechnungshofs hervor, der dem Haushaltsausschuss des Bundestages zugeleitet worden sei, berichtet die FTD unter Berufung auf Kreise des Haushaltsausschusses. Die Kritik entzünde sich erneut an der Bewertung der Immobilien. Die Telekom habe ihre Gebäude über Jahre hinweg nicht richtig bewertet. Im vorigen Jahr hatte die Telekom ihre Grundstücke um fast 2,5 Milliarden Euro abgewertet und für das laufende Jahr eine weitere Wertberichtigung angekündigt. Dabei habe das Unternehmen aber nicht auch seine Gebäude mit einem niedrigeren Wert angesetzt, kritisiert der Rechnungshof. Die Gebäude stünden mit ihrem Wert von 1995 in den Büchern, der aus heutiger Sicht viel zu hoch sei.

Im Ergebnis sei die gesamte Vermögensbewertung bei der Telekom falsch. Der Rechnungshof fordere Bundesfinanzminister Hans Eichel auf, über seinen Vertreter im Telekom-Aufsichtsrat, Staatssekretär Heribert Zitzelsberger, auf eine erneute Korrektur der Immobilienbewertung zu dringen. Eichel selbst will sich zu dem Bericht nicht äußern. Ein Sprecher der Telekom hat die Kritik des Rechnungshofes zurückgewiesen. Wirtschaftsprüfer seien im vergangenen Jahr zu dem Schluss gekommen, dass bei den Gebäuden kein Abwertungsbedarf bestehe. Diese Einschätzung gelte auch heute noch. (jk)