Rechtsstreit über HP-Compaq-Fusion wird verhandelt

Die Klage von Walter Hewlett gegen das Votum der HP-Aktionärsversammlung über die umstrittene HP-Compaq-Fusion wird vor Gericht verhandelt.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Die Klage von Walter Hewlett gegen das Votum der HP-Aktionärsversammlung über die umstrittene HP-Compaq-Fusion wird vor Gericht verhandelt. Richter William B. Chandler III hat nach US-Medieberichten den Antrag von Hewlett-Packard, das Verfahren abzuweisen, nicht angenommen. Die Verhandlung soll demnach am 23. April beginnen. Zunächst sind drei Verhandlungstage vorgesehen.

Walter Hewlett, Sohn des Mitbegründers der Hewlett-Packard Company, hatte Ende März gegen den wahrscheinlichen Zusammenschluss von HP mit der Compaq Computer Corporation Klage eingereicht. Die Aktionäre des zweitgrößten PC-Herstellers hatten sich am 19. März für die Fusion mit Compaq ausgesprochen. Das offizielle Ergebnis der Abstimmung wird erst in mehreren Wochen vorliegen. Nach der Abstimmung hatte Hewlett-Packard-Chefin Carly Fiorina jedoch eine "schmale Mehrheit" der Aktionäre für die Fusion ausgemacht

Hewlett beanstandete in seiner Klage besonders, wie HP um Stimmen von Großanlegern wie der Deutschen Bank für die Fusion geworben habe. Nach Angaben von Hewlett soll HP die Deutsche Bank unter Druck gesetzt und so "Stimmen gekauft" haben. Außerdem soll das HP-Management bekannte Fakten über negative Auswirkungen der Fusion gegenüber den Akionären wissentlich falsch dargestellt haben. Das zuständige Gericht im Staat Delaware solle schnellstens prüfen, ob das Abstimmungsergebnis "rechtmäßig und fair" zu Stande gekommen sei. HP zeigte sich zuversichtlich, den Prozess zu gewinnen. Beobachter befürchten allerdings, dass das Gerichtsverfahren den Integrationsprozess der beiden Konzerne weiter verzögern könnte. (wst)