Red Hat Summit: Code des RHN Satellite Servers in Open-Source-Projekt überführt

Red Hat hat den Code des Red Hat Network (RHN) Satellite Servers und des Network Proxy in das Spacewalk-Projekt überführt, um ihn dort zusammen mit der Open-Source-Community weiterzuentwickeln.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Webinterface von Spacewalk

Im Rahmen des derzeit in Boston stattfindenden Red Hat Summit 2008 hat der Linux-Distributor den Code des Red Hat Network Satellite Servers unter die Version 2 der GPL gestellt. Die Weiterentwicklung soll in Zukunft zusammen mit der Open-Source-Gemeinde im Rahmen des eigens dazu gestarteten Projekts Spacewalk erfolgen.

Mit dem Code des Spacewalk-Projekt lassen sich die vom Red Hat Network (RHN) bekannten Funktionen realisieren. Dazu zählen etwa Update-Management der Client-Systeme oder Verwaltung und Überwachung deren Hard- und Software. Ferner lassen sich Kickstart-Dateien zur skriptgesteuerten Installation von Distributionen aus dem Red-Hat-Umfeld vorhalten sowie Konfigurationsdateien der Systeme verwalten.

Im Rahmen des Spacewalk-Projekts ist unter der Bezeichnung Spacewalk Proxy auch der Code des Red Hat Network Proxy erhältlich. Beide fungieren ähnlich wie ein Web-Proxy als Zwischenspeicher, sodass von mehreren Client-Systemen benötigte Daten nicht mehrfach via Internet vom Red Hat Network oder dem unternehmenseigenen Satellite Server geladen werden.

Damit setzt Red Hat nun auch beim Satellite Server auf ein Open-Source-Modell – der Satellite Server war eines der wenigen Stücke Software, das Red Hat bislang nicht in enger Zusammenarbeit mit den Open-Source-Gemeinde entwickelte. Das mit Spacewalk verfolgte Konzept ähnelt dem, was Red Hat schon in anderen Bereichen verfolgt: Die Software wird unter meist starker Beteiligung von Red Hat und anderen Firmen in einem für Open-Source-Entwickler offen stehende Projekt wie Fedora, Fedora Directory Server oder Jboss.org weiterentwickelt. Diese Software dieser Open-Source-Projekte bildet dann komplett oder in Teilen die Basis für eigene Produkte von Red Hat.

Interessant dürfte die Offenlegung unter anderem für größere Firmen sein, die so die Weiterentwicklung beeinflussen können oder eine an die eigenen Wünsche angepasste Variante des Satellite Server aufsetzen können. Aber auch für Projekte wie CentOS oder Scientific Linux und deren Nutzern dürfte Spacewalk interessant sein. Diese pflegen Linux-Distributionen, die auf den Quellen von Red Hat Enterprise Linux (RHEL) basieren und volle Kompatibilität zur Vorlage versprechen. Für Updates mussten die RHEL-Klone allerdings auf Yum oder anderen Programme zurückgreifen, da Red Hat die Updates nur an Kunden über das Red Hat Network und daran angeschlossenen Satellite Server verteilte. Mit Spacewalk steht den Projekte oder Anwendern nun zumindest der Code zur Verfügung, ein Äquivalent aufzubauen.

Zum Red Hat Summit 2008 siehe auch:

(thl)