Red Hat investiert in Virtualisierung [Update]

Red Hat kauft Qumranet, das Unternehmen hinter der Virtualisierungslösung KVM (Kernel Virtual Machine).

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Von
  • Dr. Oliver Diedrich

Red Hat hat das israelische Unternehmen Qumranet für 107 Millionen US-Dollar gekauft. Qumranet ist die treibende Kraft hinter KVM (Kernel Virtual Machine), einer mit Xen konkurrierenden freien Virtualisierungslösung, die den Linux-Kernel zum Hypervisor macht. Mit SolidICE bietet das Unternehmen zudem eine kommerzielle, KVM-basierte Lösung zur Desktop-Virtualisierung an. Gründer von Qumranet ist Moshe Bar, Initiator des mittlerweile eingestellten Clusterprojekts OpenMosix und Mitgründer von XenSource. Die Angestellten von Qumranet, darunter auch die KVM-Kernentwickler, werden zu Red Hat wechseln.

Mit der Akquisition macht Red Hat in Sachen Virtualisierung einen Schwenk von Xen zu KVM – Xen will der Open-Source-Anbieter nur noch bis 2014 unterstützen. Mit KVM und SolidICE habe man eine umfassende Virtualisierungsplattform für Unternehmen, erklärte Red Hat, die zudem mit dem eigenen Betriebssystem integriert sei. Diese Integration mit dem Betriebssystem könnten andere Hersteller von Virtualisierungslösungen nicht bieten. Das Unternehmen sieht sich damit gut im Markt aufgestellt. Jim Whitehurst, seit Anfang des Jahres CEO und Präsident von Red Hat, erklärte: "Diese Akquisition verbessert unsere Möglichkeiten, die Kluft zwischen Open-Source- und proprietärer Infrastruktur-Software zu verbreitern. Einfach gesagt, sind Qumranets KVM und die Desktopvirtualisierung bei der nächsten Generation von Virtualisierungslösungen ganz vorne dabei."

Update

Wie der Linux-Distributor mitteilt, wird Red Hat Enterprise Linux (RHEL) 5 weiterhin Xen unterstützen. KVM werde jedoch in RHEL integriert, so wie es jetzt schon Bestandteil der Community-Distribution Fedora ist. Wann der Übergang von Xen auf KVM bei dem Red-Hat-Flaggschiff erfolgen soll, sei allerdings noch nicht entschieden.

Siehe dazu auch:

(odi)