Redmond sieht rosa fĂĽr Vista
Windows Vista wird den enttäuschenden Verkaufsanlauf seines Vorgängers Windows XP deutlich übertreffen, meint Microsoft.
Windows Vista wird sich nach Erwartung von Microsofts Product Manager Brad Goldberg doppelt so schnell am Markt verbreiten wie sein Vorgänger Windows XP. "Same Procedure as every Year", könnte man angesichts der werblichen Zuversicht meinen: Anlässlich der Einführung von Windows XP hatte sich gar das unabhängige Marktforschungsinstitut IDC noch im September 2001 zu höchst optimistischen Prognosen hinreißen lassen und dem damaligen Windows-Neuling vorhergesagt, er werde seinen Vorgänger auch auf bestehenden PCs zügig verdrängen. Dasselbe Institut muss aber just herhalten, um Microsofts Enttäuschung über den seinerzeitigen Verkaufserfolg von Windows XP zu untermauern. Laut IDC waren ein Jahr nach Einführung von XP nur etwa zehn Prozent aller Firmen-PCs mit dem System ausgestattet, kein Wunder nach dem beobachtet schlechten Verkaufsanlauf in Deutschland und den USA. Die Erfahrung hat offenbar zumindest die IDC-Marktforscher vorsichtig gemacht: Dass Vista binnen zwölf Monaten eine 20-prozentige Marktdurchdringung erzielen könnte, erklärte ein Firmensprecher für "beinahe unmöglich".
Microsoft baut auf die These, Vista sei "für Firmen gebaut" und man gebe diesen das Werkzeug an die Hand, das neue System schneller auf die Straße zu bekommen. Einheitliche Installation ohne großen Einfluss der gewünschten Landessprache mag dafür sprechen. Andererseits wirbt der Software-Riese nicht umsonst mit der engen Verzahnung zwischen Windows Vista und dem zur gleichen Zeit herauskommenden Office 2007. Dieses jedoch bringt gegenüber seinem Vorgänger eine radikal umgekrempelte Bedienphilosophie – sicher ein Faktor, der manchen Kunden vor einer sofortigen Umrüstung seiner PCs zögern lassen wird. (hps)