Redox OS: Ein Betriebssystem, geschrieben in Rust

In der neuen Version 0.7 des Unix-artigen Betriebssystems läuft auch der Rust-Compiler selbst. Das System unterstützt nun 64-bittige ARM-Prozessoren.

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Wer nicht warten will, bis der Linux-Kernel auf Rust migriert ist, hat eine Alternative: Redox OS ist ein Unix-ähnliches Betriebssystem und komplett in Rust geschrieben, einer C/C++-Alternative mit vielen Vorzügen nicht nur für die systemnahe Programmierung. Redox OS verwendet einen Microkernel, die Treiber laufen im Userspace. Es gibt eine grafische Oberfläche namens Orbital und eine eigene Shell Ion.

Die jetzt veröffentlichte Version 0.7 enthält einen neuen Bootloader, der das System auf BIOS- und UEFI-Systemen starten kann. Der Kernel enthält neben diversen Verbesserungen erste Unterstützung für 64-bittige ARM-Prozessoren. Das Dateisystem redoxfs arbeitet mit copy on write, was seine Zuverlässigkeit erhöhen soll. Und es gibt jetzt eine Portierung des Rust-Compilers rustc, die auf RedoxOS läuft. Der Rust-Paketmanager cargo lässt sich allerdings noch nicht nutzen.

Redox OS bemüht sich um weitgehende Unix-Kompatibilität. Mit der relibc liegt eine eigene Implementierung der glibc bei, der wichtigsten Unix-Systemschnittstelle zum Kernel. Viele gängige Unix-Kommandozeilenbefehle sind bereits portiert. Die Redox-OS-eigene Shell Ion verhält sich zwar in vielerlei Hinsicht ähnlich wie eine Unix-Shell, ist allerdings nicht POSIX-kompatibel.

Das Rust-Betriebssystem lässt sich in einer virtuellen Maschine unter Qemu ausführen. Der Betrieb auf realer Hardware ist möglich, aber mit einigen Hürden gepflastert.

(odi)