Referenzdesign für LCD-Taschenbeamer

Epson und Philips kündigen Referenzdesign für Miniprojektoren mit 3LCD-Technik und Ujoy-Lampe an.

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Epson und Philips haben ein Referenzdesign für ultrakompakte Projektoren angekündigt. Es soll auch anderen Unternehmen ermöglichen, kleine Taschenbeamer preisgünstig auf den Markt zu bringen.

Epson hat dazu ein hochkompaktes LCD-Mikrodisplay mit SVGA-Auflösung, also 800 × 600 Pixel, entwickelt. Das HTPS-Panel (High Temperature PolySilicon) besitzt eine Diagonale von 1,2 Zentimetern (0,47 Zoll) und zeichnet sich durch einen großen Aperture Ratio von 71 Prozent aus: Die Zuleitungen verdecken auf dem transmissiven Chip weniger als 30 Prozent der Fläche – in herkömmlichen Mikrodisplays liegt der Öffnungsgrad nur bei etwa 50 Prozent. Die geringe Abdeckung verspricht eine hohe Lichtausbeute, mithin eine hellere Projektion.

Für das Licht soll eine kleine Ujoy-Lampe von Philips sorgen. Diese basiert auf der für herkömmliche Projektorlampen genutzten UHP-Technik. Für die kleine 50-Watt-Lampen hat der Hersteller eine Lebensdauer von 2000 Stunden spezifiziert. Die Ujoy-Lampe ist 6,4 Zentimeter lang, hat einen Durchmesser von knapp 4,4 Zentimeter und wiegt nur 115 Gramm. Philips hatte im vergangenen Jahr bereits gemeinsam mit DLP-Hersteller Texas Instruments ein Referenzdesign für Minibeamer mit DLP-Chip und Ujoy-Lampe entwickelt.

Die bislang verfügbaren Minibeamer, die von Herstellern wie Samsung, Mitsubishi oder Toshiba als Pocket Imager, Pico oder Pocket Projektor angeboten werden, nutzen allesamt DLP-Chips und LEDs als Lichtquelle. Mit dem Referenzdesign will Epson nun als Hersteller der 3LCD-Technik (eine Markenbezeichung für Beamer mit drei transmissiven LCD-Panels) in diesem Zukunftsmarkt mitmischen. Die Erwartungen in die neue Klasse der Minibeamer sind hoch: Als Zielgruppe sollen Nutzer von PDAs und Videoplayern wie dem iPod ebenso angesprochen werden wie Besitzer von Digicams und Camcordern. Und nicht zu vergessen die Spielekonsolenbesitzer – der Wii-Hype schürt auch im Projektorlager einige Hoffnungen.

Locken will man die potenziellen Anwender durch günstige Preise. Analysten von Insight Media rechnen etwa mit einem Einstiegspreis von 400 Dollar, also deutlich weniger als für herkömmliche SVGA-Beamer – auch in LCD-Technik – derzeit fällig wird. Der mäßige Erfolg der aktuellen DLP-Minibeamer von Samsung, Toshiba & Co liegt zweifellos am zu hohen Preis von 800 Euro und mehr. Mit einem Referenzdesign für die normalerweise etwas günstigere LCD-Projektionstechnik, das auch andere Hersteller als Epson in die Lage versetzt, die Minibeamer schnell und preiswert zu produzieren, könnte die Rechnung aufgehen. (uk)