RegTP: Internet-Boom und Telekommunikation schaffen Arbeitsplätze

Die Regulierungsbehörde erwartet für dieses Jahr 8000 neue Arbeitsplätze in der Telekom-Branche; die Zahl der Internet-Nutzer soll hier zu Lande auf 25 Millionen steigen.

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Von
  • Axel Vahldiek

Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) hat am heutigen Montag die Marktzahlen für das letzte Jahr und die Erwartungen für dieses Jahr veröffentlicht. Demzufolge steigt die Zahl der Beschäftigten im deutschen Telekommunikations-Dienstleistungsmarkt weiter an. Letztes Jahr wurden dort alles in allem 6000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. In diesem Jahr rechnet die Regulierungsbehörde mit weiteren 8000 neuen Arbeitsplätzen, was einem Anstieg von 3,5 Prozent auf 234.000 Beschäftigte entspricht. Gebremst wurde die Entwicklung durch den Personalabbau der deutschen Telekom, die 1999 knapp 7000 Arbeitnehmer weniger beschäftigt hat als im Jahr zuvor.

Die Regulierungsbehörde geht davon aus, dass der Markt im Jahr 2000 weiter expandiert, insbesondere wegen der raschen Zunahme der Mobiltelefon- und Internet-Nutzerzahlen. Bei den Umsatzerwartungen sind allerdings wiederum Preissenkungen, unter anderem im Mobilfunk, zu berücksichtigen. Die RegTP geht von einem Umsatz von deutlich über 100 Milliarden Mark aus. 1999 war der gesamte Umsatz mit Telekommunikationsdienstleistungen in Deutschland um 10 Prozent von 86 Milliarden auf 95 Milliarden Mark gestiegen.

Das Verbindungsvolumen im Festnetz ist im Jahr 1999 um 17 Prozent gegenüber 1998 auf 231 Milliarden Minuten angestiegen. Ende Juni 2000 betrug das in Festnetzen generierte durchschnittliche Tagesverkehrsvolumen laut RegTP etwa 750 Millionen Minuten; davon gingen inzwischen über 15 Prozent ins Internet. Bezogen auf die täglich in Deutschland insgesamt generierten Minuten erreicht der Marktanteil der Telekom-Konkurrenten mehr als 20 Prozent (rund 160 Milionen Minuten pro Tag). Bis Ende dieses Jahres seien gut 50 Millionen Telefonkanäle in Deutschland zu erwarten.

Die Zahl der Internet-Nutzer ist Ende 1999 auf ca. 14,4 Millionen gestiegen. Bei konstantem Wachstum ist bis Jahresende mit über 25 Millionen Nutzern zu rechnen, einer Zunahme von über 70 Prozent innerhalb eines Jahres, meint die RegTP. Damit liegen die Zuwächse ähnlich hoch wie im Mobilfunk. Die Zahl der "Nutzer" ist jedoch laut Regulierungsbehörde nicht gleich zu setzen mit der Zahl der Internetzugänge. Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland rund 7 bis 8 Millionen Haushalte mit Internetzugängen, über die sich mittlerweile etwa 20 Millionen Surfer einwählen. Hinzu kommen Zugänge von Unternehmen. Deutschland liege damit bezüglich der absoluten Werte im europäischen Vergleich an der Spitze, wenngleich mit Blick auf die Einwohnerzahl noch erhebliches Wachstumspotenzial auszuschöpfen sei.

Die drei größten deutschen Online-Anbieter (T-Online, AOL, Compuserve) erreichten nach Angaben der RegTP Ende 1999 über 5,8 Millionen Teilnehmer, bis zum Jahresende sollen es 8,9 Millionen werden. Besonders durch niedrigere Internet-by-Call-Tarife und Preissenkungen bei den Flatrates erwartet die RegTP für dieses Jahr auch eine weitere Verbilligung des Internet-Zugangs. (axv)