Analyse zu Klima-Lügen: Keine Plattform annähernd so schlecht wie X/Twitter

In sozialen Netzen kursieren falsche Behauptungen zum Klimawandel. Eine US-Organisation hat untersucht, welche Regeln es dazu gibt und eine Rangliste erstellt.

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Skyline von Los Angeles an heißem Tag

(Bild: IM_photo/Shutterstock.com)

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Unter den großen sozialen Netzwerken ist der Kurznachrichtendienst X/Twitter der mit Abstand schlechteste, wenn es um Maßnahmen und Vorgaben geht, um gegen Desinformation rund um den Klimawandel vorzugehen. Das geht aus einer Übersicht der Climate Action Against Disinformation Coalition (CAAD) hervor, einer Dachorganisation von Dutzenden Einrichtungen, die gegen Falschaussagen zum menschengemachten Klimawandel vorgehen. Wenn es um Vorgaben geht, mit denen die Verbreitung solcher Behauptungen eingeschränkt werden sollen, bekommt Pinterest darin mit 12 von 21 möglichen Punkten die meisten, es folgen TikTok (9), Instagram und Facebook (8) sowie YouTube (6). Mit nur einemPunkt landet X/Twitter noch einmal deutlich dahinter.

In dem Bericht "Climate of Misinformation: Ranking Big Tech" geht es nicht darum, wie weitverbreitet Desinformation rund um den Klimawandel sind oder um welche Angaben es sich überhaupt handelt. Stattdessen hat die Organisation überprüft, welche Regeln nach den eigenen Aussagen auf den Plattformen rund um das Thema herrschen. Einen Punkt gibt es etwa, wenn die Nutzungsbedingungen einer Plattform eine "klare und umfassende Definition" von Desinformation zum Klimawandel enthält, einen weiteren, wenn es einen eindeutig kommunizierten Prozess für die Kennzeichnung und Meldung irreführender oder schädlicher Inhalte gibt. X/Twitter geht da jeweils leer aus, den einzelnen Punkt gibt es lediglich dafür, dass die Datenschutzregeln leicht zugänglich und lesbar sind.

Im Fall des vor fast einem Jahr von Elon Musk übernommenen Kurznachrichtendiensts bemängelt die Organisation, dass unklar sei, welche der vorher geltenden Regeln Bestand haben und welche nicht. Einige dieser Vorgaben könnten beim Kampf gegen falsche Behauptungen zum Klimawandel helfen, heißt es in dem Bericht, viele würden laut externen Quellen aber nicht mehr durchgesetzt. Kritik gibt es aber auch an den anderen Plattformen, so sei Facebooks Climate Science Center nicht effektiv. Bei YouTube, den Meta-Diensten und TikTok habe man zwar versprochen, gegen derartige Desinformation vorzugehen, unabhängige Untersuchungen würden daran aber Zweifel wecken. Nicht untersucht wurde die Twitter-Alternative Threads, die sei zu neu und die Regen noch nicht bekannt.

(mho)