Regulierer: Rekord an Schlichtungsanträgen bei Telekommunikation und Post

Die Eingaben bei der Bundesnetzagentur zur Beilegung von Konflikten im Bereich Post und Telekommunikation erreichten im Jahr 2024 einen neuen Höchststand.

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Ein schwarzer Fernsprechapparat mit Wählscheibe, daneben steht ein schwarzes Schnurlostelefon in einer Ladeschale

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

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Post- und Telekommunikationsdienstleister sorgen immer wieder für Ärger: Päckchen mit online bestellten Waren kommen nicht an, die Daten laufen nicht über den Internetanschluss, wenn dieser überhaupt verfügbar ist. Verbraucher wenden sich daher verstärkt an die Bundesnetzagentur als Vermittler und Schiedsrichter. Die zuständigen Schlichtungsstellen haben deswegen voriges Jahr einen Rekord an Gesuchen erhalten, wie aus ihren jetzt veröffentlichten Tätigkeitsberichten für 2024 hervorgeht.

Im Bereich Telekommunikation (TK) gingen laut der entsprechenden Statistik insgesamt 2534 Anträge ein – die höchste Zahl an Anträgen, seit die Schlichtungsstelle 1999 ihren Betrieb aufgenommen hat. Im Vergleich zu 2023 sind die Eingaben um fast 10 Prozent gestiegen. Zusätzlich gingen 673 Anfragen und Hilfeersuchen ein, bei denen die Instanz zusätzlich unterstützte. Abschließend bearbeitete diese 2206 Verfahren. In rund 700 Fällen war sie nicht zuständig oder Verbraucher zogen ihren Antrag zurück.

Erfolg konnten die Vermittler im TK-Bereich in 908 Fällen melden, die sich außergerichtlich lösen ließen. 576 Mal lehnten die Antragsgegner eine Teilnahme oder die Fortführung des Schiedsverfahrens ab. Die inhaltlichen Schwerpunkte der Anträge lagen erneut vor allem bei Auseinandersetzungen über Vertragsinhalte und -umsetzungen (35 Prozent), technischen Störungen (23 Prozent) und Rechnungsbeanstandungen (12 Prozent). Kunden beklagten ferner verminderte Datenübertragungsraten, Probleme bei Umzügen und Anbieterwechsel oder die Sperre von Anschlüssen.

Die Schlichtungsstelle Post erreichten laut ihrem Jahresbericht 4115 Eingänge – ein Plus von 15 Prozent. Die Mehrzahl der Anträge betraf Schwierigkeiten bei der Paketzustellung (77,1 Prozent). An zweiter Stelle standen Probleme mit Briefen (7,2 Prozent), gefolgt von Päckchen (7,1 Prozent). Inhaltlich ging es meistens um Verlust (60,6 Prozent) oder Beschädigung von Sendungen (20,9 Prozent). Die Schlichter konnten voriges Jahr 3162 Anträge vollumfänglich bearbeiten. Bei über 2000 Ersuchen waren sie nicht zuständig oder die Anträge wurden zurückgezogen. Eine Einigung konnten die Vermittler in 687 Fällen erzielen. Klaus Müller, Präsident der Regulierungsbehörde, zeigte sich erfreut, dass das "niederschwellige, kostenfreie" Angebot zum Konfliktlösen zwischen Verbrauchern und Firmen zunehmend angenommen werde.

(nen)