Regulierer verlangt Gebührensenkung von der Telekom
Die Regulierungsbehörde hat die Telekom angewiesen, die Preise für einen Anbieterwechsel im Ortsnetz weiter zu senken.
Die Regulierungsbehörde hat die Telekom angewiesen, die Preise für einen Anbieterwechsel im Ortsnetz weiter zu senken. Die RegTP meint, damit die Weichen für einen stärkeren Wettbewerb im deutschen Telefonortsnetz gestellt zu haben.
Die Einmalentgelte an die Deutsche Telekom für die so genannte letzte Meile zum Telefonanschluss seien um bis zu 24 Prozent gesenkt worden, teilte die Behörde am Freitag in Bonn mit. Um rund acht Prozent fiel das Kündigungsentgelt, das die Wettbewerber bei der Umschaltung des Kundenanschlusses zu entrichten haben. Mit 70,56 Euro liege der neue Preis für die am häufigsten nachgefragte Variante, der "einfachen Übernahme einer Kupferdoppelader ohne Schaltarbeiten beim Endkunden", deutlich unter dem bisherigen Preis von 92,59 Euro. Auch würden sich nach dem jetzt erfolgten Beschluss die Kündigungsentgelte gegenüber den alten Tarifen bei den meisten anderen Varianten ebenfalls verringern. So seien künftig nur noch 34,94 Euro statt bisher 38,06 Euro für die Kündigung einer einfachen Kupferdoppelader zu zahlen, wenn der Kunde zu einem Wettbewerber wechsele, oder wenn der Kunde zur Deutschen Telekom zurückkehre, erklärte die Behörde.
Dies werde sich positiv auf den Ortsnetzwettbewerb auswirken, sagte Behördenpräsident Matthias Kurth. Im Vorfeld der Entscheidung war die T-Aktie wegen der erwarteten Gebührensenkung bereits unter Druck geraten. Beobachter erwarteten bereits, dass dies zu mehr Konkurrenz bei den Ortsnetzanschlüssen führen werde, bei denen die Telekom bisher noch mit rund 95 Prozent Marktanteil ein faktisches Monopol hat. Den Konkurrenten der Telekom fällt die Preisreduzierung aber wie erwartet zu niedrig aus: Mit dieser Entscheidung lasse sich nicht für mehr Wettbewerb im Ortsnetz sorgen. Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM), der die Entscheidung sogar vor der Regulierungsbehörde selbst veröffentlichte, meinte, die Preisreduzierung hätte viel stärker ausfallen können: Der technische Fortschritt mache schließlich den Umschaltungsprozess weit effizienter als früher. (jk)