Regulierung und Altersbeschränkungen für Plattformen wie Onlyfans und Fancentro

Medienwächter wollen online-Plattformen wie Onlyfans und Fancentro wegen pornografischer Inhalte stärker regulieren. Sie müssen dem Jugendschutz entsprechen.

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Mann schaut Porno an

(Bild: Shutterstock/Dmitri Ma)

Lesezeit: 2 Min.

Die Landesmedienanstalt Nordrhein-Westfalen fordert Altersbeschränkungen für Plattformen wie Onlyfans und Fancentro. Dort bieten Erotikmodels und Pornostars ebenso wie manch andere Influencer und Popsternchen Bilder von sich an. Diese zeigen oft mehr nackte Haut, als auf anderen sozialen Netzwerken erlaubt ist.

Der Direktor der Medienanstalt, Tobias Schmid, hat der Welt gesagt, dass man sich um Regulation kümmern werde. Aber auch die Sexarbeiter selbst sollen demnach in der Pflicht sein. "Seine Behörde werde ‘die Damen und Herren, die auf ihren Konten pornografische Dienstleistungen verkaufen, intensiv daran erinnern, dass sie verpflichtet sind, ein zulässiges Jugendschutzsystem einzusetzen'." Schmid ist auch Europabeauftragter der Direktorenkonferenz der Medienanstalten sowie Vorsitzender des Verbunds der nationalen Medienregulierungen in Europa. Pornografische Inhalte sind freilich erst ab 18 Jahren erlaubt, es bedarf also eines Alters-Nachweises, um solche Inhalte auf den Plattformen einzusehen.

Bereits vergangenes Jahr hatte die Medienanstalt erste formelle Verfahren gegen die Betreiber einiger Webdienste eingeleitet. Wenn diese nicht reagierten, so hieß es gegenüber der c't, folge die Sperre der Seiten.

Die teils geschlossenen Plattformen ziehen immer mehr Nutzer an. Dort können explizite Inhalte von den Erstellern hinter eine Bezahlschranke gestellt werden. Cardi B, eine US-amerikanische Sängerin bietet etwa "erwachsenen Bilder" für 4,99 US-Dollar im Monat bei Onlyfans an. Werbung dafür macht sie dann wiederum auch bei Instagram.

Onlyfans kommt aus Großbritannien und wurde 2016 gegründet. Nutzer erstellen öffentliche Profile und können zusätzlich Paid Content anbieten. Hinter den Bezahlschranken finden sich Fotos, Videos und Live-Streamings – nicht immer müssen diese pornografisch sein. Das Geld der Zuschauer geht direkt an die Künstler. Fancentro wird auch als "Premium soziales Netzwerk" bezeichnet, weil man gegen Gebühr einem Kanal folgt – hier sind es in der Regel Erotikdarstellerinnen. Neben den Abogebühren können auch Trinkgelder überreicht werden und Nachrichten geschrieben.

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(emw)