Regulierungsbehörde will unseriöse 0190-Rückruf-Angebote stoppen

Ein Münchener Unternehmen betreibt Rückruf-Nummern für "Mehrwertdienste", mit denen Telefonsexanbieter eine für den heimischen Anschluss geschaltete 0190er- Sperre umgehen können.

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Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) hat den Münchener Telefonanbieter Prompt aufgefordert, unseriöse Geschäftspraktiken mit 0190er-Rufnummern einzustellen. Andernfalls würden dem Unternehmen die zugeteilten 0190er-Rufnummern entzogen, teilte die Behörde dem Telefonanbieter am Dienstag mit. Prompt wurde eine Frist bis Ende des Monats eingeräumt. Nach Ansicht der Behörde widerspricht das Vorgehen des Unternehmens den Zuteilungsregeln für diese Rufnummern. Die Telekom hatte den Telefonanbieter Prompt wegen Irreführung der Kunden bereits abgemahnt.

Prompt betreibt Nummern, bei denen Kunden "Mehrwertdienste", also zum Beispiel Telefonsexangebote, über eine kostenlose 0800-Nummer anfordern. Anschließend werden sie zurückgerufen und zahlen für den Rückruf eine Gebühr. Durch ein solches Vorgehen können Telefonsexanbieter eine für den heimischen Anschluss geschaltete 0190er-Sperre umgehen. c't liegt das Beispiel eines Behindertenwohnheims vor, dessen Träger mehr als 400 Euro an Prompt zahlen soll. Offenbar hatte ein Bewohner trotz Rufnummernsperre einen der Dienste angefordert. c't berichtet im kommenden Heft 22/2002 (ab Montag, den 21. Oktober, im Handel) ausführlich über den Fall. (jo)