Report: Kubernetes erobert das Cloud-native Universum

Rund 5,6 Millionen Entwickler weltweit arbeiten mit der Container-Orchestrierung Kubernetes. Der Einsatz in Fog- und Edge-Szenarien nimmt weiter zu.

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(Bild: Shutterstock/Milos Milosevic)

Lesezeit: 3 Min.

Die aktualisierte Ausgabe des "State of Cloud Native Development Report 2021" bestätigt den rasant weiter zunehmenden Einsatz von Container-Techniken sowie insbesondere der Container-Orchestrierungsplattform Kubernetes in der Softwareentwicklung und -bereitstellung. Laut der von SlashData im Auftrag der Cloud Native Computing Foundation (CNCF) durchgeführten Umfrage nutzen mittlerweile weltweit rund 5,6 Millionen Entwicklerinnen und Entwickler regelmäßig Kubernetes.

Gegenüber dem Vorjahr bedeute das einen Zuwachs um mehr als 60 Prozent – allerdings seien die Zahlen aufgrund einer geänderten Erhebungsmethode nur bedingt vergleichbar, wie die Autoren der Studie anmerken, bei der über 19.000 Developer befragt wurden.

Neben den in nahezu allen Bereichen genutzten Containern wächst die Bedeutung von Kubernetes und Cloud-nativen-Entwicklungsmethoden sowohl im Backend, vor allem aber auch in Fog- und Edge-Szenarien, in denen IoT-Anwendungen dominieren, weiter.

Der Anteil der mit Kubernetes arbeitenden Backend-Developer stieg gegenüber dem Vorjahr um 4 Prozent auf nun 31 Prozent. Im Edge-Umfeld bauen inzwischen aber bereits knapp zwei Drittel (63 Prozent) der befragten Entwicklerinnen und Entwickler auf die Container-Orchestrierungsplattform. Dabei dominieren die Dienste Google Kubernetes Engine (67 Prozent) und Amazon Elastic Kubernetes Service (57 Prozent), während rund die Hälfte der Studienteilnehmer auch auf selbstgehostete Eigenentwicklung vertraut.

Während Kubernetes gerade in größeren Unternehmen favorisiert wird, herrscht unter den Entwicklerinnen und Entwicklern in kleinen und mittleren Firmen offenbar noch Unsicherheit im Hinblick auf die Vorteile der Plattform: 17 Prozent der an der Edge aktiven Developer in Kleinstunternehmen sind sich laut Report "immer noch nicht sicher, was Kubernetes macht" – und der Anteil habe sich gegenüber der Vorjahresumfrage sogar verdoppelt. Auf der anderen Seite nutzen aber auch in kleinen und mittleren Firmen fast 60 Prozent der Befragten Kubernetes in Edge-Szenarien.

Eine gewisse Stagnation verzeichnen die Studienmacher auch im Hinblick auf Serverless Computing. Das Cloud-native Entwicklungsmodell ermöglicht Developern, sämtliche zum Erstellen und Ausführen von Anwendungen benötigten Ressourcen direkt in der Cloud zu nutzen und diese bedarfsgerecht zu skalieren. Die absolute Zahl an Entwicklerinnen und Entwicklern, die sich im Serverless-Umfeld engagieren sei zwar bei rund vier Millionen konstant geblieben, gemessen an der Gesamtzahl bedeutet das aber einen Rückgang um drei auf 24 Prozent.

Die für Serverless Computing vorwiegend genutzten Dienste führt der Serverless-Pionier AWS Lambda (54 Prozent) an. Dahinter folgen Google Cloud Functions (41 Prozent) und Azure Functions (35 Prozent). Google Cloud Functions verliert allerdings – offenbar zugunsten von Google Cloud Run – an Boden. Nach Einschätzung der SlashData-Experten hat Google Cloud Run den Zuwachs um neun auf 30 Prozent seiner Kombination von Serverless-Plattform mit Kubernetes-Containern zu verdanken – während Google Cloud Functions sich allein auf die Serverless-Funktionen beschränkt.

Google Cloud Run punktet mit der Kombination von Serverless und Kubernetes

(Bild: State of Cloud Native Development Report 2021)

Weitere Erkenntnisse aus der Studie fasst ein Blogbeitrag der CNCF zusammen. Der komplette "State of Cloud Native Development Report 2021" steht darüber hinaus in der aktuell veröffentlichten Form kostenlos zum Download zur Verfügung.

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