Rheinischer Kulturpreis: Fotografin Hilla Becher geehrt
Die Becher-Klasse ist legendär in der Geschichte der Fotokunst. Ihre Mitbegründerin Hilla Becher (79) bekam nun den mit 30.000 Euro dotierten Rheinischen Kulturpreis.
- dpa
Für ihr fotokünstlerisches Lebenswerk ist die Fotografin Hilla Becher am Dienstag in Düsseldorf mit dem Großen Kulturpreis der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland ausgezeichnet worden. Hilla Becher, die am 2. September 80 Jahre alt wird, und ihr 2007 gestorbener Mann Bernd waren die Begründer der für ihre kühle Sachlichkeit berühmten Düsseldorfer Fotoschule. Aus der legendären Becher-Klasse an der Düsseldorfer Kunstakademie gingen bekannte Fotokünstler wie Andreas Gursky, Thomas Ruff und Thomas Struth hervor. Hilla Becher und ihr Mann hatten über Jahrzehnte Industrieanlagen, Silos, Hochöfen, Wasser- und Fördertürme in Europa und den USA fotografiert und damit das Erbe einer Industrievergangenheit dokumentiert.
Die Stiftung ehre das "einzigartige Lebenswerk" Hilla Bechers, die gemeinsam mit ihrem Mann Bernd Becher (1931-2007) "wegweisend für die Akzeptanz der Fotografie in der Kunst" war, sagte der Stiftungsvorsitzende Christoph Landscheidt. NRW-Kulturministerin Ute Schäfer würdigte Becher als Zeitzeugin des industriellen Strukturwandels.
Der Große Kulturpreis wird seit 1989 an Persönlichkeiten oder Einrichtungen des kulturellen Lebens im Rheinland vergeben. Preisträger sind unter anderem der Bildhauer Tony Cragg, die Choreographin Pina Bausch und der Komponist Mauricio Kagel. Der mit 30.000 Euro dotierte Preis zählt zu den höchstdotierten deutschen Kulturpreisen. Zuätzlich gibt es einen mit 5.000 Euro ausgestatteten Förderpreis, den der in Bielefeld ansässige Fotograf Simon Sola Holischka erhielt. (sea)