Ricardo wehrt sich gegen Berichte über Liquiditätsprobleme

Vehement widerspricht Ricardo der Behauptung von Analysten, dem Unternehmen könnte in den nächsten Monaten das Geld ausgehen. Die Ricardo-Aktie brach kurzzeitig ein.

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Von
  • Michael Kurzidim

Prompt reagiert Ricardo auf den Vorwurf, dem Unternehmen könnte in den nächsten 24 Monaten das Geld ausgehen. Der Platow-Brief vom vergangenen Freitag, ein unter Experten bekannter Wirtschafts-Newsletter, sah insgesamt acht große deutsche Unternehmen kurz vor dem finanziellen Abgrund, darunter auch Ricardo.de. Die Platow-Analysten untermauerten ihre Behauptung mit Berechnungen, die auf eine neuartige, von der amerikanischen Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers entwickelte Analysetechnik zurückgeht: Der Liquidity Risk Indicator bildet das durchschnittliche Risiko von Unternehmen ab, "innerhalb eines Betrachtungszeitraumes von drei Geschäftsjahren in Liquiditätsengpässe zu geraten". Danach sieht es für Ricardo, Buch.de und andere Internet-Protagonisten schlecht aus.

Noch am gleichen Tag, kurz nach der Veröffentlichung des Platow-Briefs, stürzten die Aktien von Ricardo um 12,58 Prozent in die Tiefe. Noch stärkere Verluste mussten Ebookers.com (minus 17,05 Prozent) und Musicmusicmusic (minus 18,13 Prozent) hinnehmen, die ebenfalls auf der Liste der gefährdeten E-Commerce-Unternehmen stehen.

Zum Wochenauftakt gehen deshalb Ricardo und Ebookers in die Offensive und widersprechen vehement dem Pleitevorwurf der Platow-Spezialisten. Der Web-Auktionator Ricardo stützt sich dabei auf den Bericht zum dritten Quartal des Geschäftsjahres 99/2000. Demnach verfügt das Unternehmen über Mittel in Höhe von 55 Millionen Mark, denen Verbindlichkeiten von insgesamt 34 Millionen gegenüber stünden. Börsenspekulanten nutzen währenddessen die durch den Pleitevorwurf ausgelöste Schwäche der Ricardo-Aktie um nachzukaufen. In den letzten Stunden legte das Papier um einige Punkte zu. Auch der Kurs der Ebookers-Aktie orientierte sich im Laufe des Montag Vormittag leicht nach oben. (ku)