Richter im Fall Epic gegen Google: "Werden die Barrieren niederreißen"

Der im Rechtsstreit zwischen Google und Epic Games zuständige Richter James Donato hat ein Ende der Play-Store-Barrieren unter Android in Aussicht gestellt. "Wir werden die Barrieren auf jeden Fall niederreißen", sagte Donato laut dem US-Technikmagazin The Verge bei der letzten Sitzung vor der Urteilsfindung. "Es geht nur darum, wie wir das genau machen."

"Die heutige Welt ist das Ergebnis monopolistischen Verhaltens. Diese Welt verändert sich", zitiert The Verge den Richter. Epic wirft Google vor, mit illegalen Monopolpraktiken alternative App Stores für Android zu unterdrücken. Im vergangenen Dezember hatten Geschworene in allen Punkten für Epic entschieden.

Unklar bleibt allerdings, wie die Monopolpraktiken von Google in Zukunft unterbunden werden sollen. Die Entscheidung darüber liegt beim Richter, der seinen Beschluss laut The Verge in zwei Wochen ankündigen will. Dem US-Technikmagazin zufolge waren sich Google und Epic bei der letzten Gerichtssitzung einig, dass es grundsätzlich machbar ist, den Play Store zu öffnen. Über das genaue Vorgehen und die damit verbundenen Kosten soll aber noch Uneinigkeit herrschen.

Textnachrichten gelöscht

In dem Gerichtsverfahren wirft Epic Games Google unter anderem vor, im Play Store sein eigenes Bezahlsystem zu erzwingen. Google verlangt bis zu 30 Prozent der Umsätze von Apps, die aus dem Play Store heruntergeladen werden. Zudem habe Google etwa Textnachrichten gelöscht, um sein wettbewerbsschädigendes Vorgehen zu verschleiern.

Vergleichbare Beschwerden hatten Entwickler wie Tinder-Firma Match und Spotify geäußert, bis sich Google mit ihnen außergerichtlich einigte. Epic Games sträubte sich gegen solche Vereinbarungen und verfolgte seine Agenda vor Gericht. Das Unternehmen befindet sich zusätzlich in einem ähnlichen Rechtsstreit mit Apple. Epic wirft dem iPhone-Hersteller ebensolche Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht vor wie Google.

(dahe)