Riesenrakete Starship von SpaceX: Erster Orbitalflug jetzt für Dezember geplant

Offiziell war eine fehlende Genehmigung der FAA für die Verzögerungen verantwortlich. SpaceX geht jetzt davon aus, das Starship bald starten zu können.

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Mitte Oktober wurde die Riesenrakete für weitere Tests erneut zusammengebaut.

(Bild: SpaceX)

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Die Riesenrakete Starship von SpaceX soll nun im Dezember zu ihrem ersten Orbitalflug abheben. Davon geht gegenwärtig zumindest die NASA aus, berichtet Reuters unter Berufung auf einen Verantwortlichen der US-Weltraumagentur. Von SpaceX gibt es bislang keine Angaben. Nötig ist für den Start aber weiterhin eine Genehmigung der US-Flugaufsicht FAA.

Sollte der Termin nicht gehalten werden, wäre das nicht das erste Mal. Einen ersten Antrag für den Premierenflug hatte SpaceX im vergangenen Jahr eingereicht, danach hat SpaceX-Chef Elon Musk den unter anderem bereits für Januar und Juli angekündigt. Nun sieht es aber so aus, als könnte die NASA-Rakete SLS doch noch die Nase vorn haben.

Mit dem Starship arbeitet SpaceX an der mit Abstand größten Rakete der Welt, zusammengebaut kommt sie auf etwa 120 m Höhe. Das Space Launch System (SLS), mit dem die NASA zum Mond zurückkehren will, ist rund 100 m hoch. Die Mondrakete Saturn V des Apollo-Programms kam auf 110 m. Vorgestellt hat Elon Musk den ersten Prototypen des Starships im September 2019.

Die Geschwindigkeit, mit der die Entwicklung vorangetrieben wurde, ist trotz der Verzögerungen immens. Nach mehreren Testflügen von Prototypen ist vor einem Jahr nach einem Aufstieg in 10 Kilometer Höhe einer wieder heil gelandet. Im August 2021 hat SpaceX erstmals ein Starship zusammengesetzt. Der erste Testflug soll von dem aktuellen Standort in Boca Chica im US-Bundesstaat Texas nach Hawaii mitten im Pazifik führen.

Bislang ist unklar, ob die riesige Rakete flugbereit gewesen wäre, wenn die Genehmigung der FAA früher gekommen wäre. Bei einem Test der Triebwerke war es Mitte Juli zu einer Explosion gekommen. Der Prototyp 7 des Boosters Super Heavy für die Rakete wurde dabei aber offenbar lediglich beschädigt. Musk räumte danach auf Twitter ein, dass der Unfall im Rahmen eines Triebwerkstests "tatsächlich nicht gut" gewesen sei.

Sein Raumfahrtunternehmen startet aktuell in hoher Frequenz die Raketen des Typs Falcon 9, am Montag hat zum ersten Mal nach mehr als drei Jahren auch die Schwerlastrakete Falcon Heavy wieder abgehoben. Die richtig großen Pläne hat Musk aber für das Starship. Damit sollen schon bald eine Million Tonnen Fracht pro Jahr ins Weltall gebracht und eine Stadt auf dem Mars unterhalten werden. Auch für das Satelliteninternet Starlink braucht SpaceX die Riesenrakete.

(mho)