Roaming-Regulierung unter Dach und Fach

Zwei Wochen nach dem Europaparlament hat auch der Ministerrat dem in letzter Minute gefundenen Kompromiss zur Begrenzung der Handygebühren im Ausland zugestimmt. Die Verordnung soll noch im Juni in Kraft treten.

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Von
  • dpa

Gespräche mit dem Handy im europäischen Ausland werden noch in diesem Sommer billiger: Nach monatelangem Streit ist das EU-Gesetz für niedrigere Auslandsgebühren bei Mobiltelefonaten unter Dach und Fach. Zwei Wochen nach dem Europaparlament haben am Donnerstag auch die 27 zuständigen EU-Minister der Verordnung grünes Licht gegeben. Damit werden die so genannten Roaming-Gebühren auf eine Obergrenze von zunächst 49 Cent je Minute für abgehende und 24 Cent für angenommene Gespräche sinken.

"Heute ist ein sehr guter Tag", sagte Bundeswirtschaftsminister und EU-Ratspräsident Michael Glos (CSU) in Luxemburg. "Ich freue mich für alle europäischen Verbraucher." EU-Medienkommissarin Viviane Reding hatte seit Jahren gegen überteuerte Roaming-Gebühren gekämpft, die nach ihren Angaben bis zu 3 Euro pro Minute kosten. "Das war ein langer Kampf der europäischen Institutionen gegen hohe Handy-Gebühren", sagte sie. "Der Markt hat das Problem nicht gelöst, darum musste die Kommission einschreiten."

Das Gesetz soll noch Ende Juni in Kraft treten und zunächst für drei Jahre gelten. Im zweiten Jahr sinken die Obergrenzen auf 46, im dritten Jahr auf 43 Cent. Die Deckelung für angenommene Anrufe liegt bei 22 und dann 19 Cent. Zu den Preisen kommt jeweils noch die Mehrwertsteuer. Die Mobilfunkanbieter müssen den neuen "Euro-Tarif" binnen drei Monaten nach in Kraft treten des Gesetzes in der Praxis anbieten. Da sie ihre Kunden aber schon im ersten Monat per Brief zumindest informieren müssen, kann für diejenigen, die schnell antworten, schon im Sommer der neue Schutztarif gelten. (dpa) / (vbr)