Deutsche Bahn lässt Roboterhund Güterwagen inspizieren

In Mainz-Bischofsheim testet DB Cargo, ob Roboterhund Spot eigenständig in die Grube steigen und Güterwagen sichten kann.

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(Bild: Deutsche Bahn AG / Stefan Wildhirt)

Lesezeit: 2 Min.

Die Deutsche Bahn testet, ob der Laufroboter Spot von Boston Dynamics dafür geeignet ist, eigenständig Güterwagen zu erkennen und diese auf Schäden zu überprüfen. Momentan setzt sie den hundeähnlichen Roboter bei der DB Cargo in Mainz-Bischofsheim ein, sechs Wochen lang geht es um zwei Anwendungsfälle: die Wagenortung mittels RFID und die Sichtprüfung der Radsatzwellen in der Wartungsgrube.

Der vierbeinige Roboter ist 25 kg schwer, 84 cm hoch und kann bis in einem Tempo von bis zu 6 km/h laufen, auch Treppen steigen und in Wartungsgruben klettern. Wichtig für die DB ist auch, dass Spot auf unwegsamem Gelände entlang der Gleise klarkommt und diese auch überqueren kann. Falls sich Spot bewährt, könnte er künftig die Radsatzwellenprüfung in weiteren DB-Cargo-Werken übernehmen sowie auch weitere Aufgaben, zum Beispiel lose Bremsschläuche und Leckagen erkennen.

Der Roboter sei rund um die Uhr und bei fast jedem Wetter einsatzbereit, dadurch reduziere er Laufwege, objektiviere Prüfungsergebnisse und erübrige Grubenarbeiten unter dem Zug, erläutert die DB. So würden Mitarbeiter von körperlich anstrengenden Arbeiten entlastet und hätten mehr Zeit für wertschöpfende Tätigkeiten. Weitere Argumente für den Roboter: geringere Instandhaltungskosten und der Fachkräftemangel werde abgefedert.

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Die Software zur Fernwartung entwickelte das deutsche Startup Energy Robotics, erläutert die DB. Das Unternehmen habe das System an die DB-spezifischen Anforderungen angepasst und als "Robot as a Service" vermietet. Boston Dynamics brachte Spot im Juni 2020 in den USA, drei Monate später auch in Europa für einen Stückpreis von 63.000 Euro auf den Markt.

Die DB meint, die digitalisierte Instandhaltung sei wichtig, damit die Verkehrswende gelingt. Sie verkürze die Boxenstopps der Züge und schaffe mehr Kapazität für den Transport von Personen und Gütern. Dabei setzt die DB bereits mehrere Tools ein wie die automatisierte Radsatz-Messanlage, Kameratore mit Künstlicher Intelligenz und Unterflurroboter.

(anw)