"Rohstoff-Expedition": Schulen sammeln alte Handys
Das Bildungsministerium will einen Goldschatz heben: die alten Handys von Schülern. Klappen soll das mit Hilfe eines Wettbewerbs und einer "Rohstoffbox" mit Coltan, Kupfer, Lithium & Co. zum Anfassen. Wir haben uns das Material angesehen.
Über 80 Millionen alte Handys horten die Deutschen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung versucht nun, möglichst viele davon einzusammeln – und zwar mit Hilfe von Schulen. Diese können im Rahmen der "Rohstoff-Expedition" eine Sammelbox bestellen, in die Schüler und Lehrer ihre Alt-Handys werfen sollen. Bislang machen 520 Schulen mit.
Die sechs Schulen, die in Relation zu ihrer Schülerzahl die meisten Handys einschicken, erhalten Preise im Wert von insgesamt 10.000 Euro, gesponsert von Mobilfunkprovidern. Die Altgeräte werden dem Ministerium zufolge "geprüft und weiterverwendet oder fachgerecht recycelt". Eventuell gespeicherte Daten lösche das beauftragte Unternehmen. Der Erlös soll an eine gemeinnützige Organisation fließen – an welche, steht noch nicht fest.
Das Bildungsministerium will die Schüler nicht nur um ihre Althandys erleichtern, sondern auch aufklären: Kostenlose Lehrmaterialen erklären Herstellung, Nutzung und Recycling der Geräte. Auszüge finden sich auf der Webseite der Aktion.
Handy-Rohstoffe zum Anfassen (9 Bilder)
Tantalerz: Tantal
Unter den ersten Schulen, die eine Sammelkiste bestellen, verlost das Ministerium eine "Rohstoffbox": Sie enthält Proben von neun Mineralien und Gesteinen, aus denen Rohstoffe für Handys wie Lithium, Aluminium oder Tantal ("Coltan") gewonnen werden. Ein Begleitheft klärt über Abbaugebiete, Umweltrisiken und technische Anwendungen auf. (cwo)
