MWC

Lenovo: Displays in Notebook und Handy rollen sich groß

Lenovo präsentiert auf dem MWC zwei Prototypen mit Roll-Dispays. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig – über den Marktstart will Lenovo aber nicht reden.

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(Bild: heise online)

Lesezeit: 3 Min.
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Falten war gestern: Lenovo hat auf dem MWC Barcelona zwei Geräte mit rollbaren Displays vorgestellt, ein Notebook und ein Smartphone. Bei beiden Geräten handelt es sich um Konzeptgeräte. Ob und wann Lenovo sie auf den Markt bringen wird, ist unklar.

Während einer kurzen Produktdemo zeigte der Hersteller aber, dass es sich um grundsätzlich funktionsfähige Produkte handelt. Lenovos Vertrauen in die Geräte war aber offenbar noch eingeschränkt – Pressevertreter durften noch nicht selbst Hand anlegen. Die Technik erinnert an vergleichbare Experimente wie LGs rollbares Handy, das nie auf den Markt kam.

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Beim Handy-Prototypen sieht das Display im eingefahrenen Zustand aus wie ein herkömmlicher 5-Zoll-Bildschirm im 15:9-Format. Per Knopfdruck fährt er auf 6,5-Zoll im 22:9-Format aus. Eingefahren verschwindet das Display nicht im Gehäuse, sondern fährt auf die Rückseite und ist dort als kleines Zweitdisplay zu sehen. Es zeigt eingehende Nachrichten oder die Uhrzeit an – oder dient als Sucher, wenn man die rückwärtige Kamera als Selfiecams nutzen will. Beim Ausfahren des Displays wachsen Apps wie YouTube mit dem Display mit. Wie viele Apps bereit darauf vorbereitet sind, verriet Lenovo nicht.

Wie häufig sich das Display ein- und ausfahren lässt, ohne Schäden davonzutragen, konnte uns Lenovo noch nicht beantworten. Das Display des finalen Produkts soll sich mindestens so häufig ausrollen lassen, wie sich das Foldable Motorola Razr auseinanderfalten lässt. Technische Spezifikationen verriet der Hersteller nicht.

Motorola Rollable (4 Bilder)

Das Display des Motorola Konzept-Smartphones wächst auf Knopfdruck von 5 auf 6,5 Zoll.
(Bild: heise online)

Vergleichbare Technik hat Lenovo auch bei einem Notebook-Prototyp gezeigt. Dessen Bildschirm hat im Ausgangszustand eine Diagonal von 12,7 Zoll. Im Gehäuse unterhalb der Tastatur geht er ungesehen weiter, auf Wunsch lässt er sich ausrollen. Beim Prototyp-Gerät klappt das über einen seitlich angebrachten Schiebeschalter, der die eingebauten Motoren anwirft, um das OLED-Display innerhalb mehrerer Sekunden auf seine volle Länge auszurollen.

Im komplett ausgerollten Zustand hat das Display eine Größe von 15,3 Zoll bei einem Seitenverhältnis von 8:9 und einer Auflösung von 2024×2368 Pixeln. Darauf kann man etwa zwei Windows-Fenster im 16:9-Seitenverhältnis übereinander darstellen oder ein längeres Browser-Fenster hochkant anzeigen. Lenovo macht keine Angaben dazu, wann ein derartiges Gerät auf den Markt kommen könnte. Bei den Demo-Notebooks, die Lenovo auf dem MWC zeigte, handelte es sich um Prototypen in einem zweckentfremdeten ThinkPad-Gehäuse. Offen ist etwa, ob Lenovo den unteren Display-Teil im Gehäuse unterhalb der Tastatur unterbringen kann, ohne die Akkukapazität des Notebooks massiv zu beschneiden.

(rbr)