Router im Gesundheitswesen: Nach Update Ausfälle der KoCoBox Med+
Beim Konnektor KoCoBox Med+ ist es nach einem Auto-Update auf Version 5.1.8 zu Ausfällen gekommen. Es sind wohl einige Praxen betroffen.
In der Nacht zum 6. September 2023 hat das Software-Unternehmen CGM (CompuGroup Medical) ein automatisches Update des Konnektors "KoCobox Med +" ausgespielt, nach dem manche Praxen nicht beziehungsweise nur eingeschränkt arbeiten können. Eine Anbindung an die Telematikinfrastruktur, TI, – dem speziellen Gesundheitsnetz – ist demnach nicht möglich. Auch das Einlesen der elektronischen Gesundheitskarte funktioniert anscheinend nicht, wie Betroffene heise online mitgeteilt haben. Manche Ärzte können daher derzeit keine E-Rezepte ausstellen, wie beispielsweise aus Forenbeiträgen auf "vondoczudoc.de" hervorgeht.
CGM geht davon aus, dass "nur ein geringer Anteil der Konnektoren" betroffen ist und versichert: "Wir arbeiten unter Hochdruck an der Prüfung und Behebung und befinden uns im engen Austausch mit der gematik". Betroffenen empfiehlt das Unternehmen, "den Konnektor für mindestens 15 Minuten vom Strom zu trennen und ihn anschließend neu zu starten, in manchen Fällen mehrfach. Sollte dies nicht zum Erfolg führen, stehen die Dienstleister vor Ort (DVO) [...] für eine Hilfestellung zur Verfügung", teilt CGM heise online mit. Der DVO "überprüft den Konnektor und entscheidet gemeinsam mit den Kunden, ob das Gerät getauscht wird oder eine Umstellung auf die Rechenzentrumslösung CGM MANAGED TI erfolgt".
Die KoCoBox Med + von CGM wurde aufgrund der nach fünf Jahren auslaufenden Krypto-Zertifikate erst kürzlich ausgetauscht. Das Unternehmen hatte die Laufzeit ihrer Konnektoren im Gegensatz zu den anderen beiden Konnektor-Herstellern nicht verlängert und inzwischen bereits rund 34.000 Konnektoren ausgetauscht, deren Laufzeit bis mindestens 2027 reichen soll.
An TI-Pauschale angepasste Verträge
Erst kürzlich hat das Bundesgesundheitsministerium TI-Pauschalen festgesetzt. Seitdem bieten CGM und weitere IT-Dienstleister, wie Medatixx, ihren Kunden einen neuen Vertrag an. "In Kürze können unsere Kundinnen und Kunden bei einem Zertifikatsablauf im Konnektor direkt auf die CGM-Rechenzentrumslösung CGM MANAGED TI umstellen", heißt es von CGM. Der Konnektor wird nicht mehr in der Praxis, sondern "zentral im CGM-Rechenzentrum eingesetzt und über eine VPN-Infrastruktur mit der TI verbunden". CGM will dabei die "Wartung, Betrieb und Überwachung der TI-Anbindung" übernehmen. Updates wolle das Unternehmen automatisch einspielen.
(mack)