Rupert Murdoch will eigene Internetanschlüsse anbieten

Der Medientycoon (News Corp.) erwägt die Gründung einer Tochtergesellschaft, um eigene Hochgeschwindigkeits-Internetanschlüsse anbieten zu können.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 12 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Mattias Hermannstorfer

Rupert Murdoch, CEO des Mediengiganten News Corp. liebäugelt mit einem großangelegten Einstieg in den US-Markt für Hochgeschwindigkeits-Internetanschlüsse. Dies sagte der Medientycoon in einem Interview mit dem Wall Street Journal. Murdochs Interesse an eigenen Anschlüssen gründet nach eigenen Angaben nicht einfach auf der Verteilung seiner eigenen Inhalte im HD-Format. Mit dem Aufkommen von HD-tauglichen Heimvideokameras gäben sich die Leute mit der einseitigen Berieselung durch HDTV nämlich kaum noch zufrieden. Den Wunsch nach Interaktion und damit nach bidirektionaler Kommunikation könne man mit eigenen Internetanschlüssen begegnen. Zu diesem Zweck erwägt Murdoch daher den Aufbau eines entsprechenden Tochterunternehmens.

Die News Corp. machte 2004 mit ihren unzähligen Medienbeteiligungen einen Jahresumsatz von 24 Milliarden US-Dollar. Zum Besitz zählen das Hollywood-Studio 20th Century Fox, den US-Nachrichtenkanal Fox, das britische Revolverblatt The Sun, die Londoner Times, das Boulevardblatt New York Post sowie seit 2003 der US-Satelliten-TV-Betreiber DirecTV. News Corp. hat sich außerdem diverse Internet-Unternehmen einverleibt, darunter den MySpace-Anbieter Intermix und den Gameportal-Betreiber IGN.

In dem Interview hat Murdoch Gerüchte abgewiesen, wonach Kabelmagnat John Malone – CEO von TCI – News Corp. übernehmen wolle: Man pflege einen zivilisierten Umgang miteinander, er werde jedoch schon im Interesse der Aktienbesitzer Malone gegenüber stets wachsam sein. Erst im August hatte die News Corp. die so genannte Giftpille in einer umstrittenen Aktion nochmals angereichert. Diese Reserven zur Abwehr einer feindlichen Übernahme waren im vergangenen Jahr angelegt worden, nachdem die von Malone beherrschte Liberty Media den Stimmrechtsanteil bei News Corp. auf 18 Prozent erhöht hatte. Unterstützung bekommt Murdoch vom steinreichen saudischen Prinzen Walid Ibn Talal, der seine stimmberechtigten Anteile auf rund 5,5 Prozent erhöht hat. (mhe)