Russische Rosnano steigt bei Plastic Logic ein

Zusammen werde man eine zweite Produktionsstätte für E-Reader in Russland errichten, teilten beide Unternehmen mit. Bislang stellt Plastic Logic Folienbildschirme für seine elektronischen Lesegeräte nur in Dresden her.

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  • dpa

Der russische Staatskonzern Rosnano (Russian Corporation of Nanotechnologies) steigt als Investor beim E-Reader-Produzenten Plastic Logic ein. Zusammen werde man eine zweite Produktionsstätte in Russland errichten, teilten beide Unternehmen am Dienstag an ihren Hauptsitzen in Moskau und Mountain View (Kalifornien) mit. Bislang stellt Plastic Logic die Folienbildschirme für seine elektronischen Lesegeräte nur in Dresden her. An diesem Standort werde trotz des geplanten Werks in Russland festgehalten, versicherte das Unternehmen. Die Mitarbeiter seien stark spezialisiert, ihr Fachwissen könne nicht einfach an andere Standorte verlagert werden, sagte Sprecherin Rachel Lichten.

Der Einstieg von Rosnano sei "eine tolle Sache" für Plastic Logic. Zum Umfang der "bedeutenden" Investition – wie es in der Mitteilung heißt – wurden am Dienstag keine Angaben gemacht. Sie sei in jedem Fall notwendig, um die Erweiterungspläne des Unternehmens umsetzen zu können.

Plastic Logic hatte im Sommer allerdings einen herben Rückschlag hinnehmen müssen: Nachdem er mehrfach verschoben worden war, sagte das Unternehmen den Verkaufsstart für das Lesegerät Que endgültig ab. Es wäre vor allem zum Lesen von Büchern und Akten, aber auch von Internet-Ausgaben von Zeitungen geeignet gewesen. Der Markt habe sich dramatisch verändert, so dass es keinen Sinn mehr habe, mit der ersten Generation des Produkts fortzufahren, hieß es. Ende Mai war Apple mit dem Konkurrenz-Gerät iPad auf den Markt gekommen.

Schon im Sommer war über einen möglicherweise bevorstehenden Einstieg russischer Investoren spekuliert worden. Die Technologie soll nun zu einer zweiten Produktgeneration weiterentwickelt werden. Wann es soweit ist, stehe noch nicht fest, sagte Lichten am Dienstag. Ihren Angaben zufolge arbeiten derzeit rund 180 Mitarbeiter in Dresden an der Weiterentwicklung der Folienbildschirme, die den wesentlichen Bestandteil der Lesegeräte darstellen. (pmz)