Russischer Telekom-Minister unter Geldwäsche-Verdacht

Deutsche Staatsanwälte ermitteln gegen den Putin-Vertrauten.

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Von
  • Alexander Poljakow

Im Zusammenhang mit Geldwäsche-Vorwürfen bei der Commerzbank ermittelt die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main nun offenbar auch gegen den russischen Minister für Informationstechnologie und Kommunikation, Leonid Dododschonowitsch Reiman. Er soll sich im Zusammenhang mit Geldwäsche-Vorgängen bei der Commerzbank "illegal bereichert" haben, zitieren verschiedene Medien aus einem Schreiben der Staatsanwaltschaft. Es gebe "erhebliche Hinweise" auf eine Verwicklung Reimans in die Vorgänge, wird eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft zitiert.

Es geht dabei offenbar um die Veruntreuung eines staatlichen russischen Telekommunikationsunternehmens in den 90er Jahren. So wird auf der Website skandaly.ru über undurchsichtige Geschäfte Reimans mit dem Multimillionär Blawatnik in diesem Zusammenhang berichtet. Die Geschäftsbeziehungen der Commerzbank zur russischen Firma Telekominvest waren erst kürzlich Gegenstand von Sonderuntersuchungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Telekominvest war in den 90erjahren auf Initiative Reimans gegründet worden und hat sich dabei in erheblichem Umfang vorher staatliche Infrastrukturen einverleibt. Jetzt will Blawatnik das Unternehmen kaufen. Der Minister muss indessen kaum Konsequenzen wegen der Ermittlungen fürchten, denn in Russland gilt das alles nicht wirklich als ehrenrührig -- und strafbar ist es ohnehin nicht. (alp)