Ryzen 9 9900X angetestet: Sparsamer, schneller, bei Spielen enttäuschend

AMDs neuer Zwölfkerner tritt mit reduziertem Power-Budget an. Dennoch rechnet er schneller als der Vorgänger. Bei 3D-Spielen sieht es aber mau aus.​

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(Bild: c't)

Lesezeit: 3 Min.

Nach dem Verkaufsstart der Ryzen 9000 mit dem Sechs- und Achtkerner vor einer Woche folgen morgen, am 15. August, die Spitzenmodelle Ryzen 9 9900X und Ryzen 9 9950X mit doppelt so vielen Kernen. Vorab erhielten wir von AMD lediglich die Möglichkeit, den Zwölfkerner Ryzen 9 9900X zu testen, und konnten uns deshalb kein vollständiges Bild machen. Sobald wir auch den 16-Kerner durchgemessen haben, liefern wir einen großen Vergleichstest mit ausführlicher Architekturanalyse nach.

Der Ryzen 9 9900X weist laut Spezifikation zwar den gleichen maximalen Turbo-Takt von 5,6 GHz wie sein Vorgänger Ryzen 9 7900X auf, der garantierte Nominaltakt sinkt allerdings um 300 MHz von 4,7 auf 4,4 GHz. Dieser Nominaltakt ist etwa bei andauernder, schwerer AVX-512-Rechenlast relevant – im Alltagseinsatz ist der Turbo meistens aber höher.

AMD hat die Thermal Design Power (TDP) von 170 auf 120 Watt reduziert, wodurch das tatsächliche thermische Budget (Package Power Tracking, PPT) von 230 auf 162 Watt sinkt. Durch die neue Zen-5-Architektur rechnet der Ryzen 9 9900X dennoch in den meisten Anwendungen schneller. In der Singlethreading-Wertung des Rendering-Benchmarks Cinebench 2024 legt er um 12 Prozent zu seinem Zen-4-Pendant zu. Bei Last auf allen Kernen erreicht der Zen-5-Chip einen Vorsprung von immerhin noch acht Prozent.

Ryzen-9000-Prozessoren für AM5
CPU Kerne/Threads Basistakt Turbotakt L3-Cache TDP/PPT Preis
Ryzen 9 9950X 16 / 32 4,3 GHz 5,7 GHz 64 MByte 170 W / 200 W 709 €
Ryzen 9 9900X 12 / 24 4,4 GHz 5,6 GHz 64 MByte 120 W / 162 W 539 €
Ryzen 7 9700X 8 / 16 3,8 GHz 5,5 GHz 32 MByte 65 W / 88 W 399 €
Ryzen 5 9600X 6 / 12 3,9 GHz 5,4 GHz 32 MByte 65 W / 88 W 309 €
TDP: Thermal Design Power, PPT: Package Power Tracking

Durch die höhere Rechenleistung bei gesunkener Leistungsaufnahme arbeitet der Ryzen 9 9900X um 13 Prozent effizienter als der Ryzen 9 7900X. Mit 7,75 Cinebench-Punkten pro Watt muss er sich aber dem Achtkerner Ryzen 7 9700X mit 65 Watt TDP und 88 Watt PPT (9,11 CB/Watt) sowie dem Ryzen 7 7800X3D (8,98 CB/Watt) geschlagen geben, weil letztgenannter sein thermisches Budget von 162 Watt in der Praxis nur etwa zur Hälfte ausschöpft.

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Ryzen 9 9900X: Benchmarks und Messwerte
Prozessor Kerne / Threads Takt / Turbo Cinebench 2024 1T [Punkte] Cinebench 2024 MT [Punkte] AIDA GPGPU 64 Bit [FLOPS] F1 2022, Full HD, [fps] Effizienz [CB/Watt] Leistungsaufnahme: Leerlauf / Volllast [Watt]
Ryzen 9 9900X 12 / 24 4,4 / 5,6 GHz 133 1699 2038 336 7,75 41 / 212
Ryzen 9 7900X 12 / 24 4,7 / 5,6 GHz 119 1574 1023 346 6,84 49 / 248
Ryzen 7 7800X3D 8 / 16 4,2 / 5,0 GHz 113 1078 619 432 8,98 45 / 123
Core i9-14900K 8P+16E / 32 3,2 / 6 GHz 134 2060 1122 346 5,9 31 / 361

In 3D-Spielen kann der neue Zwölfkerner trotz der architektonischen Verbesserungen nicht überzeugen. Bei der Rennsimulation "F1 2022" und dem Action-Rollenspiel "Cyberpunk 2077" liegt die Bildrate bei Full-HD-Auflösung mit mit Nvidias Grafikkartentopmodell GeForce RTX 4090 sogar geringfügig unter der des Ryzen 9 7900X. Für Gamer bleibt deshalb weiterhin der Ryzen 7 7800X3D mit zusätzlichem aufgestapeltem Level-3-Cache das Nonplusultra.

Für den Ryzen 9 9900X verlangt AMD 539 Euro und damit satte 50 Prozent Aufpreis zum Straßenpreis des Vorgängers (ab 319,47 €). Das Topmodell Ryzen 9 9950X startet für 709 Euro und konkurriert mit dem gleich teuren Intel Core i9-14900KS Special Edition um die Krone des aktuell teuersten Desktop-Prozessors.

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(chh)