SAP-Anwender: Cloud wächst, aber On-Premises bleibt

Schon länger hadern die SAP-Anwender mit der Cloud-Offensive des Konzerns. Auch wenn die Akzeptanz zunimmt, scheint es nur eine hybride Zukunft geben zu können.

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SAP

(Bild: dpa, Ronald Wittek)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Achim Born

Dass Unternehmen und Organisationen mit den Veränderungen Schritt halten, ist essenziell für den Bestand und langfristigen Erfolg – was 85 Prozent der SAP-Anwender in der DACH-Region problemlos oder wenigstens einigermaßen können. Dies geht aus einer Umfrage der deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) hervor, die gemeinsam mit den amerikanischen und japanischen Pendants ASUG und JSUG durchgeführt wurde. Daraus darf allerdings nicht geschlossen werden, dass alles reibungslos läuft: Denn bei den Veränderungen in der IT stoßen sie auf Hindernisse wie einen Mangel an internen Fähigkeiten und Personal (63 Prozent), Komplexität von IT-Umstellungen (53 Prozent) sowie Kostenzwänge (42 Prozent).

In der Umfrage, deren Ergebnisse auf der diesjährigen Jahrestagung der DSAG in Leipzig präsentiert wurden, bezeichneten die Anwender erwartungsgemäß im deutschsprachigen Raum SAP als wichtigsten Anbieter im Kontext des Wandels – vor Microsoft, Oracle, Salesforce sowie Amazon AWS und Google. Hinsichtlich der Bedeutung der Software-Lösungen für die künftigen IT-Landschaften in den Unternehmen bescheinigen 85 Prozent den SAP-On-Premises-Lösungen eine hohe und mittlere Relevanz, 77 Prozent den SAP-Cloud-Angeboten und ebenso viele den Non-SAP-Cloud-Diensten. On-Premises-Lösungen anderer Anbieter führten 67 Prozent ab.

Die Antworten verdeutlichen, dass On-Premises an Bedeutung verliert und der Stellenwert der Cloud wächst – sowohl im SAP- als auch im Non-SAP-Bereich. Das vermutlich aber in geringeren Maße, als von ihren Haus- und Hoflieferanten gewünscht, da der On-Premises-Einsatz auf einem hohen Niveau verharrt. Die Anwendervertreter sehen jedenfalls in ihrer Annahmen bestätigt, dass die Zukunft hybrid ist. Dabei sei es wichtig, so DSAG-Vorstand Jens Hungershausen, dass SAP die Unternehmen mit entsprechend durchgängigen und bezahlbaren Szenarien auf der Basis adäquater Lizenz- und Datenmodelle sowie Prozessen unterstütze.

Der Anwenderverein erwartet zum eine transparente, flexible und skalierbare Cloud-Verträge mit den entsprechenden Metriken und zum anderen verbindliche Aussagen oder Roadmaps zur Produktstrategie in dem Cloud- und On-Premises-Beritt. Außerdem wünschen sich die Mitglieder im Hinblick auf die hybriden Umgebungen klare Vorgaben für Integration und Betrieb. Dies berührt insbesondere die Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen Hyperscalern und den CCoEs (Customer Center of Expertise), die Unternehmen selbst oder mithilfe eines Service-Partners für ihre SAP-Landschaft betreiben.

(fo)