Alles auf Cloud und KI: SAP strukturiert um und streicht 8000 Jobs

Im Geschäftsjahr 2023 konnte SAP seine Ziele erfüllen, in Teilen sogar übertreffen. Und nach dem Umbau zur Cloud startet jetzt die Transformation hin zu KI.

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(Bild: nitpicker/Shutterstock.com)

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SAP-Chef Christian Klein darf entspannen: Das Geschäft des Walldorfer Softwarehauses lief 2023 im Groben nach Plan. Der währungsbereinigte Cloudumsatz bewegte sich mit circa 14 Milliarden Euro im Rahmen des selbstgesteckten Zielkorridors, das Betriebsergebnis lag mit gut 9 Milliarden Euro trotz eines eher ungünstigen gesamtwirtschaftlichen Umfelds leicht über dem Plan.

Ein Blick auf die Bilanz im Detail offenbart, dass der Umbau Richtung Cloud bei SAP langsam, aber stetig greift – und dies ungeachtet der eher zögerlichen Haltung insbesondere der hiesigen Stammkundschaft. Sowohl im Quartal als auch aufs Jahr gesehen übertrafen die Einnahmen mit den Cloudangeboten das traditionelle Softwaregeschäft.

Konkret verbesserten sich die Clouderlöse im Schlussquartal und im Finanzjahr nach ordnungsgemäßer IFRS-Rechnungslegung um zwanzig Prozent auf fast 3,7 Milliarden Euro beziehungsweise 13,664 Milliarden Euro. Die Einnahmen für SAP S/4HANA Cloud erhöhten sich im Quartal um 55 Prozent auf gut eine Milliarde Euro und im Jahr um 67 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Dagegen fielen die Lizenz- und Supportumsätze mit 3,69 Milliarden Euro und 13,26 Milliarden Euro nicht nur 5 Prozent schlechter aus. Sie lagen damit auch unter den Cloud-Vergleichszahlen.

Die Entwicklung des Current Cloud Backlog – also im Prinzip unterzeichnete, aber noch nicht verbuchte Cloudaufträge – stützt den positiven Eindruck in Sachen Cloudumbau. Die entsprechende Kennzahl legte 2023 noch einmal um ein Viertel auf 13,75 Milliarden Euro zu.

Aus der aktuellen "Position der Stärke" will Klein nun das nächste Transformationskapitel für SAP aufschlagen: Investitionen werden jetzt vermehrt in strategische Wachstumsbereiche gelenkt – und adressieren kaum überraschend in erster Linie KI. Begleitet wird der neuerliche Umbau von einem massiven Restrukturierungsprogramm, um die operative Organisation per KI auf mehr Effizienz und Gewinn zu trimmen. Rund achttausend Stellen fallen diesem Umbau zum Opfer. Wie es heißt, sollen soziale Härten möglichst vermieden werden, wenngleich sie nicht ausgeschlossen werden könnten.

Das Management hofft, zumindest einem Teil der Betroffenen über Umschulungsmaßnahmen eine Perspektive bieten zu können. Daneben sollen Freiwilligenprogramme zum Abschied animieren. Da gleichzeitig in den strategischen Wachstumsbereichen neue Stellen entstehen, soll sich die Gesamtzahl der Mitarbeiter allerdings nicht ändern und Ende 2024 etwa dem derzeitigen Niveau von rund 107.600 Beschäftigten entsprechen.

Die anfallenden Restrukturierungskosten beziffert das SAP-Management auf rund zwei Milliarden Euro. Zum Großteil sollen diese im ersten Halbjahr 2024 erfasst werden und naturgemäß das Betriebsergebnis beeinflussen. Kostenvorteile sollen dagegen in der Hauptsache erst ab 2025 greifen. Für das kürzlich angelaufene Geschäftsjahr wird damit gerechnet, dass sich die Clouderlöse währungsbereinigt in einer Spanne zwischen 17,0 Milliarden und 17,3 Milliarden Euro (plus 24 bis 27 Prozent) einpendeln werden. 2025 sollen die Cloudumsätze dann eine Höhe von über 21,5 Milliarden Euro erklimmen.

(axk)