SAP-Gründer Dietmar Hopp wird 75

Standardsoftware, Fußball und Biotechnologie, das sind die Dinge, mit denen sich SAP-Gründer Dietmar Hopp beschäftigt. Mit vielen prominenten Gästen feiert er heute seinen 75. Geburtstag auf einem Golfplatz.

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SAP-Gründer Dietmar Hopp wird 75

Die SAP-Gründer 1988: Klaus Tschira, Hans-Werner Hector, Hasso Plattner, Dietmar Hopp (v.l.n.r.).

(Bild: SAP AG)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Dietmar Hopp gründete zusammen mit Hans-Werner Hector, Hasso Plattner, Klaus Tschira und Claus Wellenreuther eine Firma für Systemberatung, aus der später die SAP hervorging. Von 1988 bis 1998 war Hopp Vorstandsvorsitzender von SAP, danach bis zum Jahre 2003 Vorsitzender des Aufsichtsrates. Mit dem Börsengang von SAP wurde Hopp vermögend und gründete 1995 die Dietmar Hopp-Stiftung, die Projekte in der Rhein-Neckar-Region fördert. Rund 350 Millionen Euro investierte Hopp in den Fußballverein TSG 1899 Hoffenheim, der von der Kreisklasse bis in die Erste Bundesliga aufstieg. Mit seinem Investment in die Biotechnologie hat der nunmehr 75-jährige Hopp eine weitere Goldader erschlossen.

Am Aufstieg von SAP in die Weltspitze der Softwareproduktion hatte der gelernte Nachrichtentechniker großen
Anteil. Er sorgte dafür, dass die erste Software der Firma, die "Finanzbuchhaltung RF" ein Erfolg wurde und IBMs "Integrierte Finanzbuchhaltung IFB" ersetzen konnte. Noch während seiner Zeit bei IBM ließ Hopp sich vom künftigen Erstkunden ICI die Buchungsprozesse so lange erklären, bis er selber Buchhaltungskurse hätte geben können.

Die ersten zehn SAP-Kunden, darunter reichlich Schwergewichte, konnte Dietmar Hopp 1992 präsentieren.

(Bild: SAP AG)

Später warnte er die wachsende Zahl der SAP-Programmierer: "Hört denen zu. Wenn wir auftreten wie Zauberlehrlinge, dann erfahren wir nie, was wir brauchen." Später erkannte Hopp als erster, dass die junge Firma SAP sich von der IBM-Nähe trennen und plattformunabhängig agieren musste. Bei der SAP spielte er die Rolle des Ingenieurs, der die überfliegenden Pläne von Hasso Plattner auf den Boden der Realität brachte. Das war für Hopp nichts Besonderes: "Wir hatten Zeit, sehr viel Zeit und konnten viele Fehler machen. Unsere Start-Up-Phase dauerte 15 Jahre", erklärt er heute den Erfolg von SAP.

Zu seinem 70. Geburtstag wünschte sich Dietmar Hopp, dass ein Spieler aus der Jugend des TSG Hoffenheim die Aufnahme in die Nationalmannschaft schafft – zur Fußballweltmeisterschaft 2010. Das klappte nicht ganz, denn der Hoffenheimer Andreas Beck kam zwar in den erweiterten Kader, doch wurde er nicht zur WM nach Südafrika mitgenommen. Was sich Hopp zu seinem 75. Geburtstag wünscht, ist nicht bekannt, doch bekommt er ein ganz besonderes Geschenk: Weil er den Verein seit mehr als 20 Jahren unterstützt, erhält er im Sommer die Mehrheit der Stimmrechte an der Spielbetriebs-GmbH.

Fußball ist nicht genug: 1997 gründete Dietmar Hopp den Golf Club St. Leon-Rot. Wie bei der TSG Hoffenheim liegt Hopp auch hier die Jugendarbeit am Herzen.

(Bild: Golf Club St. Leon-Rot)

(imj)