SAP soll einen Betriebsrat bekommen

Aus Sicht des Firmen-Mitbegründers Dietmar Hopp widerspräche ein von der IG Metall gesteuerter Betriebsrat der Unternehmenskultur des Softwarehauses und würde dessen Wettbewerbsfähigkeit bedrohen.

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  • dpa

Bei Deutschlands führendem Softwarehersteller SAP soll es nach jahrelangem Widerstand einen Betriebsrat geben. Die Weichen dafür werden auf einer Betriebsversammlung an diesem Donnerstag (2. März) gestellt. Kritik kommt vom Unternehmensmitgründer und langjährigen Vorstandsvorsitzenden Dietmar Hopp, der sich nach einem Bericht der Wirtschaftswoche von Montag deutlich gegen den Einfluss der Gewerkschaft in dem Walldorfer DAX-Unternehmen wendet.

Drei SAP-Mitarbeiter sollen zusammen mit der IG Metall die Initiatoren des Treffens am Hauptsitz des Unternehmens in Walldorf sein. Über 10.000 Beschäftigte der Standorte Walldorf und St. Leon-Rot wurden aufgerufen, einen Wahlvorstand einzusetzen. Bislang übernehmen die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat die Funktion eines Betriebsrates bei dem Weltmarktführer für Unternehmenssoftware.

Hopp äußerte starke Vorbehalte gegen den Einfluss der IG Metall in dem Softwarehaus. "Ein von der IG Metall gesteuerter Betriebsrat widerspräche jeder Vernunft und passt nicht zur SAP-Kultur." Eine "lähmende Bürokratie" wäre die Folge. "Die Konkurrenten der SAP sitzen nicht in Mannheim und Frankfurt, sondern in der ganzen Welt", begründete Hopp seine Ablehnung. Deshalb müsse sich das Softwareunternehmen seine Flexibilität erhalten. Das bestehende System habe sich bewährt, versicherte der ehemalige Chef des Kontrollgremiums. Die Arbeitnehmervertreter des Aufsichtsrats agierten "informell, aber hoch wirksam". (dpa) / (ssu)