SAP verzeichnet Gewinneinbuße

Das Walldorfer Software-Haus SAP hat im ersten Halbjahr 1999 trotz eines kräftigen Umsatzzuwachses beim Gewinn ein leichtes Minus verzeichnet.

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Von
  • Christian Persson

Das Walldorfer Software-Haus SAP hat im ersten Halbjahr 1999 trotz eines kräftigen Umsatzzuwachses beim Gewinn ein leichtes Minus verzeichnet. Mit einem neuen Internet-Produkt will das Unternehmen das Wachstum ankurbeln.

Wie der Spezialist für Unternehmens-Software am Dienstag in Frankfurt bekannt gab, lag der Überschuß mit 240 Millionen Euro um vier Prozent niedriger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres, während der Umsatz dagegen weltweit um 17 Prozent auf 2,34 Milliarden Euro stieg. Nach mageren ersten drei Monaten ging der Gewinn im zweiten Quartal sogar um sieben Prozent auf 142 Millionen Euro zurück. Kurz nach Bekanntgabe der Zahlen sackte der Kurs der SAP-Aktien am Morgen um vier Prozent auf 382 Euro ab. Bis zum Mittag erholte sich das Papier jedoch wieder und kam auf 392,9 Euro.

Vorstandssprecher Hasso Plattner begründete das für Anleger enttäuschende Ergebnis mit "grundlegenden Veränderungen im Markt für Geschäfts-Software durch das Internet". Bislang habe SAP nur einen "einheitlichen, monolithischen Block" angeboten. Mit dem neuen Produkt "mySAP.com", das voraussichtlich von Herbst an auf den Markt komme, könnten sich Kunden benötigte Komponenten einzeln ins System holen. "Wenn es nur einen Nutzer gibt, gibt es halt nur einen. Wenn es aber 10 000 sind, wird SAP ganz gut daran verdienen."

Der Börsenliebling hatte in den ersten sechs Monaten Probleme, neue Kunden zu gewinnen. Das Neukundengeschäft ging um rund zwölf Prozent zurück. "Damit haben wir aber gerechnet", sagte Plattners Vorstandskollege Henning Hagermann. Während die Kosten für Forschung und Entwicklung um 18 Prozent auf 308 Millionen Euro anzogen, waren die Umsätze für Softwareprodukte um drei Prozent auf rund 1,08 Milliarden Euro rückläufig. (cp)