SAP will nicht ins .NET

Die Unternehmens-Softwareschmiede SAP hält gegen Microsofts Entwicklungskonzept .NET.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 171 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Die Unternehmens-Softwareschmiede SAP hält gegen Microsofts Entwicklungskonzept .NET: Zum einen konnte die Dresdener SAP-Tochter SAP Systems Integration (SAP SI) ihren Umsatz von Januar bis September 2001 gegenüber dem Vergleichswert für 2000 locker um die Hälfte auf 194 Millionen Euro ausbauen, den Gewinn sogar um 69 Prozent auf 28,2 Millionen Euro. Das Unternehmen realisiert SAP-Lösungen über Plattform- und Unternehmensgrenzen hinweg und steht damit in Konkurrenz zu Microsofts "Alles aus einer Hand"-Strategie. SAP SI beschäftigt mittlerweile rund 1500 Mitarbeiter und wächst mehr als doppelt so schnell wie das Mutterhaus.

Zum anderen verkündet die Financial Times Deutschland, SAP wolle seine Software in Zukunft auf Basis der Java 2 Platform, Enterprise Edition (J2EE) aus dem Hause Sun entwickeln. Demnach geht nicht nur die eigenständige SAP-Grundlage zur Kommunikation mit Datenbank-Engines ihrem Ende entgegen, sondern SAP erteilt auch dem Konkurrenten Microsoft eine Abfuhr für dessen .NET-Projekt. Die damit verbundene Software wurde bislang als ein Kandidat für SAPs Softwareentwicklung gehandelt. Jetzt allerdings habe SAP diese Option wegen mangelnder Kooperativität bei Microsoft verworfen.

Schon früher stellte SAP seine Weichen zur Softwareentwicklung mitunter auch aus marktstrategischen Gründen, etwa als man sich 1999 vom heranwachsenden Konkurrenten Oracle abwandte. Wie sich damals der Datenbankspezialist auf den Markt für Unternehmenssoftware vorwagte, beackert derzeit auch Microsoft dieses Segment über den aufgekauften Anbieter von ERP-Software Great Plains. (hps)