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SCO plant Linux-Lizenzen für Anwender

Johannes Endres

Damit Linux-Anwender nicht für mögliche Copyright-Verletzungen im Linux-Kernel haften müssen, sollen sie von SCO Lizenzen beziehen.

Nach einem Bericht des Online-Dienstes InfoWorld [1] plant SCO ein Linux-Lizenzprogramm für Endanwender. Die Ankündigung ist der nächste Schachzug im Streit [2] um Code im Linux-Kernel, der angeblich Rechte von SCO verletzt. In dessen Verlauf hatte SCO erklärt, dass auch die Anwender für Lizenzverstöße im Betriebssystem haften [3] müssten. Die dadurch verursachte Verunsicherung versucht SCO nun offenbar gewinnbringend zu nutzen.

Zu den Lizenzbedingungen schweigt sich SCO bislang hartnäckig aus. Man wolle "ungefähr innerhalb eines Monats" Details verraten. Erste Hinweise sind jedoch schon in einer für Montag angesetzten Telefonkonferenz [4] zu erwarten. Dann soll es auch Neues zum Stand des Verfahrens gegen IBM geben.

Über die geplante Lizenz könnte SCO nicht nur Gebühren von den Benutzern einzunehmen versuchen. Die Firma könnte auch ihre eigene Linux-Distribution wieder vertreiben, die sie wegen des Copyright-Streits vom Markt nehmen [5] musste. (je [6])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-82441

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.infoworld.com/
[2] https://www.heise.de/news/SCO-vs-Linux-die-ersten-100-Tage-80493.html
[3] https://www.heise.de/news/SCO-Linux-Anwender-haften-fuer-Rechtsverstoesse-in-Linux-79169.html
[4] http://ir.sco.com/ReleaseDetail.cfm?ReleaseID=114097
[5] https://www.heise.de/news/Eigentor-von-SCO-79557.html
[6] mailto:je@ct.de